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Generationen

The White Stripes
The Greenhornes

Düsseldorf, Philipshalle
29.10.2005
The White Stripes
Vorbei sind die Zeiten, in denen man Meg und Jack White noch in den kleinen Clubs sehen konnte, die etwas größeren Hallen waren auch noch erträglich - nun geht es also doch noch eine Stufe weiter nach oben was die Zuschauerzahlen angeht, und wer hatte sich nicht gefragt, ob die White Stripes wirklich so eine Allzweckhalle wie die Düsseldorfer Philipshalle mit Rock N Roll-Leben füllen können?!? Frage gestellt, Antwort abgeholt: Ja, sie können. Sehr eindrucksvoll sogar.
The White Stripes
Schon früh hatten sich die Ränge fast bis in die letzte Ecke gefüllt, überall dominierten die Farben Rot, Schwarz und Weiß, alles wartete gebannt auf die White Stripes - doch zunächst gab es "eine Jukebox, prall gefüllt mit den größten möglichen Hits einer vergangenen Zeit" wie es Kollege Ullrich Maurer in seiner Rezension zur "Sewed Soles"-Platte der Greenhornes schrieb. Die Herren legten ebenfalls einen recht coolen Garagen-Sound an den Tag, gespickt mit Rock, Psychedelia, Country und auch Pop, spielten auch glatt noch eine James Brown-Cover-Nummer und wurden während ihres 30-minütigen Auftritts mehr als nur wohlwollend vom Publikum beklatscht.
The White Stripes
Als dann die in Anzug und mit Hut bekleideten Roadies die Bühne einnahmen, umdekorierten, weiß gespritzte Palmen ankarrten, Megs Schlagzeug inkl. Glockenspiel freilegten, das Xyolofon und Piano abstaubten, noch schnell die Gitarren stimmten und der schöne Bühnen-Hintergrund vom Vorhang befreit wurde, war es nun endlich so weit - Meg und Jack betraten unter tosendem Applaus die riesige Bühne, um direkt mit "Blue Orchid", "Dead Leaves And The Dirty Ground" und "I Think I Smell A Rat" gnadenlos Gas zu geben. Und schon sehr früh im Programm verließ Meg ihren Platz am Schlagzeug, um vorne auf die Pauken zu hauen, während sie "Passive Manipulation" sang. Das ist doch mal ein Einstand nach Maß, und es sollte nahezu auf gleich hohem Niveau weitergehen. Bei "Hotel Yorba" legte das Publikum noch einen Gang zu, selbst in den hinteren Reihen wurde auf- und abgesprungen - überhaupt war die angereiste Meute recht lebhaft, und der Anblick von Vätern, die ihre Söhne und deren Freunde gerne zu diesem Konzert begleiteten, war kein seltener. Von Teenies, Twens und junggebliebene Mittdreißiger bis hin zu leicht ergrauten Menschen war so ziemlich alles in Düsseldorf vertreten. Inzwischen ist die Musik der White Stripes also generationsübergreifend geworden. Bei Dolly Partons "Jolene" leidet zwar Jack nicht mehr so intensiv wie früher, dafür überlässt er die lauten Stellen dem Publikum, das gerne das Angebot annimmt und lauthals einstimmt. Viel Zeit zum Ausruhen bleibt nicht, schließlich gilt es Songs wie "My Doorbell", "Now Mary", "Wasting My Time", "Death Letter", "Red Rain" und "The Nurse" abzufeiern. Und natürlich das immer wieder ergreifend von Meg gesungene "Cold, Cold Night". Der Zugabenteil lässt die Stimmung noch einmal ordentlich hochkochen, kein Wunder bei Songs wie "The Hardest Button To Button", "I Just Don't Know What To Do With Myself", "We're Going To Be Friends", "Little Ghost", "Seven Nation Army" und mit dem üblichen Rausschmeißer "Boll Weevil" wird nach knapp 90 Minuten eine bebende Philipshalle zurückgelassen. Jack an der Gitarre, mit der akustischen im Hintergrund, am Piano, am Xylofon, als jemand, der auch schon einige Lektionen in Sachen Showman gelernt hat und des Öfteren "Düsseldorf" in Ansagen oder Textzeilen einbaut ("From Düsseldorf to Munich it's a 36-Hour-Drive" bei "Ball And Biscuit"; "This is the last verse of the evening, which is about myself. And I hope - I'm begging you, I please you, for god's sake - you'll join in with me and my big sister, when I'm done singin it: and he's looking for a home" bei "Boll Weevil"), aber immer noch der Alte geblieben ist, der sich in den Songs, im Gitarren-Sound verlieren kann, und es ist immer noch da, das alte Mimik-Spiel zwischen Meg und Jack, wenn Meg z.B. mit einer Hand weitertrommelt und die andere herausfordernd in die Seite stützt und den Kopf zur Seite neigt. Schön zu wissen, dass einige Dinge gleichgeblieben sind, während neue hinzugekommen sind.
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Text: -David Bluhm-
Fotos: -Gerrit Starczewski-


 
 

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