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Antidote Tour 2006

Danko Jones
Gogol Bordello/ Disco Ensemble/ Bedouin Soundclash

Hamburg, Grünspan
23.11.2006
Antidote 2006
Was es derzeit nicht alles für Festival-Touren gibt. Die Persistence Tour und die Spirit-X-Mas Tour kommen, Taste Of Chaos und Masters Of Death waren, die Eastpak Antidote Tour ist. Zum Abschluss in Hamburg und zum Abschluss ein großer Erfolg. Danach sah es anfangs aber gar nicht aus. Erst wurde die Veranstaltung vom Docks in weitaus kleinere Grünspan verlegt, doch als der Bedouin Soundclash dann als erste Band auf der Bühne stand, war der Club trotzdem verdammt leer.
26 Euro an der Abendkasse schienen dann doch ein zu hoher Eintrittspreis zu sein. Dabei erschien das Line-Up vielleicht nicht ganz so aufseheneregend wie im letzten Jahr, doch spannend und abwechlsungsreich war es eindeutig. War die Vorgänger-Ausgabe deutlich vom Punkrock geprägt, gab es diesmal Dub mit dem Opener, moderne Rockmusik mit dem Disco Ensemble, Gipsy-Punk mit Gogoll Bordello und Rawk And Roll mit Danko Jones. Vielleicht war das aber auch ein wenig des Guten zuviel, denn der gemeine Danko-Fan kann vermutlich nicht viel mit den hippen Klängen des Disco Ensembles anfangen und wer sich bei Gogol austoben will, wartet sicher nicht auf die entspannten Klänge des Soundclash. Die machten ihre Sache jedoch durchaus gut, ließen sich von den wenigen Zuschauern nicht abhalten und erfreuten sich dafür lieber an denen, die dann doch tanzten. Es wäre übertrieben zu behaupten, dass das kanadische Trio mächtig Gas gab, lieber spielte es relaxt und souverän seine Songs, coverte Desmod Dekker und U2 und hätte es manchmal etwas mehr Dampf in die Songs gepackt, wäre die Sache noch besser.

Für den Dampf waren anschließend Disco Ensemble zuständig und siehe da, das Grünspan füllte sich und die gestylten Herren durften vor fast vollem Haus spielen. Die Befürchtungen waren vergessen und auch wenn sich die Fans des Headliners noch gemütlich im hinteren Teil des Clubs aufhielten, machten die Jungs auf der Bühne mächtig Party. Dort klangen sie deutlich mehr nach Billy Talent, als sie es auf ihrer aktuellen und in Kürze wieder veröffentlichten Platte "First Aid Kit" noch taten und dort klangen sie gut bis großartig. Denn was soll man sagen? "We Might Fall Apart", "Black Euro" oder "Drop Dead Casanova" sind schlichte Live-Granaten und wenn man von den Frisuren der Herren einmal absah, gab es nichts zu bemäkeln. Sänger Miikka tobte wie eine Mischung aus Pelle von den Hives und eben Benjamin von Billy Talent über die Bühne, haute immer mal wieder in die Tasten und wirkte sehr zufrieden. Er hat den letzten Hamburg-Auftritt seiner Band wohl nicht vergessen. Der fand im Rahmen des Reeperbahnfestivals statt und da mussten sie am Donnerstag Nacht vor geschätzten 15 Personen spielen. Doch sie gaben damals ihr bestes und das taten sie auch diesmal. Die Axt-Männer Lasse und Jussi hielten ihre Geräte verdammt hoch, Drummer Mikko drosch unermüdlich den Takt und vorne weg poste und rockte Mikkaa. Toller Gig.

Für manche noch besser wurde dann der Auftritt von Gogol Bordello. Für manch andere aber auch nicht, denn die langsam aber sicher zu großen Stars wachsenden Zigeuner-Punks spalteten mal wieder die Massen. Die einen konnten mit dem Tanzen und Springen und Feiern gar nicht aufhören und hatten riesigen Spaß an dem mit Geige, Akkordeon und verkleideten Mädels aufgemotzten Punkrock. Den anderen aber war das zu viel. Zu überladen, zu wild, zu lang und schlicht zu schlecht. Und genau die dürften sich am meisten darüber geärgert haben, dass die Band einfach nicht aufhörte. Noch eine Zugabe, noch ein Song und noch längeres Warten auf Danko Jones. Andererseits tobte sich der junge Mob von Anfang bis Ende aus und daher muss man Gogol Bordello als eine von vielen Gewinnern dieses Abends zählen.

Doch DER Sieger des Abends trug natürlich schwarz und nennt sich Danko Jones. Was für ein Mann, was für eine Band, was für eine Wucht, die das Grünspan heimsuchte und keinen Zweifel ließ: Danko ist ein Held und das besonders auf der Bühne. Der Club war inzwischen richtig voll und es war heiß, es war Rock N Roll und nicht nur beim recht früh gespielten Radio-Hit "First Date" oder aktuellen Songs wie "Baby Hates Me" oder "Sleep Is The Enemy" flippten sie alle aus. Nein, geboten wurde ein zirka 60 Minuten langer und überaus bunter Querschnitt mit Highlights aller Alben und jeder Song erwies sich hier als Treffer. Es war ein Fest und es war mal wieder ein großer Spaß. Dankos zwei Mitstreiter gaben sich zwar Mühe und sie gaben viel, aber sie scheinen sich mit ihrem Schattendasein abgefunden haben und ließen dem Mann am Mikro den Platz, den er brauchte, wollte und auch nutzte. Danko Jones poste, prahlte und redete, redete und redete, bis er das Publikum fragte, ob er lieber die Klappe halten solle. Er redete natürlich weiter und er redete über Frauen, Rock N Roll und ließ kaum ein Klischee aus, er huldigte all die bereits verstorbenen Rock-Größen wie Johnny Cash, Joey Ramone und Sid Barret, er sprach von Motherfuckern und schwärmte von Hamburg. Das alles war weder neu noch wirklich spontan, doch das alles gehörte dazu und das war und ist Danko. Danke.
Surfempfehlung:
www.dankojones.com
www.gogolbordello.com
www.discoensemble.com
www.bedouinsoundclash.com
Text: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigabe-

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