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Konzert-Bericht
 
Schicksal

Brett Anderson

Köln, Prime Club
22.04.2007
Brett Anderson
Dass sich die Dinge des Lebens des Öfteren im Kreis bewegen, kann man derzeit nicht nur an der Rückkehr der furchtbaren 80er-Jahre-Mode und dem "big hair" festmachen. Auch in Band-Karrieren passiert es, dass man nach Jahr(zehnt)en wieder dort in den kleinen Clubs spielt, in denen man angefangen hat. So auch in der Karriere von Brett Anderson, einst Frontmann von Suede, nun solo unterwegs. 1993 trat er mit Suede im Prime Club (damals noch bekannt als Luxor) auf, ausverkauftes Haus, Hysterie pur. 2007 ist er unter eigenem Namen vor Ort, ein weiterer Mitstreiter von damals ist in Person von Bassist Mat Osman am Start. Diesmal leider nicht ausverkauft, sondern eher mäßig gefüllt. Doch das sollte die Stimmung auf und vor der Bühne nicht drücken.
Los ging es mit "Love Is Dead" im zweiten Versuch - den kleinen, rumpelnden Start wollte Brett Anderson seiner Band nicht durchgehen lassen, also nochmal von vorne und es klappte. Schwamm drüber, es ist der offizielle Tourstart, da können leichte Abstimmungsprobleme vorkommen (so musste Anderson im Verlauf des Abends seinem Schlagzeuger des Öfteren zuzwinkern, die ein oder andere Passage schneller zu spielen). Natürlich standen im Hauptset Andersons Solo-Nummern im Fokus, und die Befüchtung, dass die meisten doch eher wegen der alten Suede-Klassiker gekommen waren, sollte sich auch schnell bewahrheiten. Was man vielleicht als interessiertes Zuhören bei den Anderson-Songs auslegen könnte, war mit Sicherheit Wohlwollen und die Erwartung, später Suede-Songs zu Gehör zu bekommen. Entsprechend verhalten war der Applaus, und mitsingen wollte auch so recht niemand. Zum ersten Mal rockiger wurde es dann bei "Dust And Rain", und spätestens dort war Anderson wieder in seinem vollen Bühnen-Element: Rumzappeln, mit dem Arsch wackeln, voller Einsatz, ganz so, wie man es von ihm gewohnt ist. Zum ersten Mal lauter im Publikum wurde es dann beim ersten Suede-Song des Abends, "By The Sea". Da leuchteten viele Augen. Mit "Back To You" und "Song For My Father" beschloss Brett Anderson das Hauptset.
Für den Zugabenblock betrat Anderson zunächst alleine, bewaffnet mit Akustik-Gitarre, die Bühne und fragte nach Publikums-Wünschen. Dass dies nicht so wirklich ernst gemeint war, mussten die Hoffnungsvollen im Publikum schnell feststellen, als er seinen Song "Ebony" vortrug - übrigens hier in Köln als Live-Premiere! Als er dann noch zwei weitere Songs solo und akustisch vortrug, brachen viele Dämme: "The Big One" und "The Wild Ones". Was dann folgte, waren weitere Suede-Songs in Form von "She", "Trash" und zum Schluss "The Beautiful Ones", der Prime Club stand Kopf und man sah letztendlich viele glückliche Gesichter. Ob sich Brett Anderson darüber wirklich so gefreut hat, wie er dort auf der Bühne behauptete, bleibt die Frage - schließlich möchte man ja als Solo-Künstler eigentlich eher den größeren Applaus für die eigenen Songs einheimsen, als für die Songs aus der Band-Vergangenheit. Aber das ist eben das Schicksal eines Solo-Künstlers, da muss Anderson durch, und das wird er schaffen. Dafür brennt noch genug Feuer in ihm, wie man an diesem Abend wieder einmal feststellen konnte.
Surfempfehlung:
www.brettanderson.co.uk
www.myspace.com/brettandersonofficial
Text: -David Bluhm-
Foto: -Simon Mahler-


 
 

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