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Konzert-Bericht
 
Atmosphäre im Kasten

Deine Lakaien

Oberhausen, König-Pilsener-Arena
18.02.2007
Deine Lakaien
Unter dem Motto "20 Jahre Electronic Avantgarde" gingen Deine Lakaien auf eine besondere Tournee: Sieben Konzerte mit Orchester, mit der Neuen Philharmonie Frankfurt, standen auf dem Programm. Ein Geschenk an beide Seiten: Band und Musikliebhaber. Schließlich existiert das Projekt Deine Lakaien bereits seit 20 Jahren, und in dieser für eine Band fast schon unglaubliche Spanne konnten Alexander Veljanov und Ernst Horn mit ihrer elektronischen Avantgarde-Musik stets für Eindruck und Bewunderung sorgen. Da war es nun an der Zeit, dieses Jubiläum gebührend zu feiern.
Warum gerade die eher unpersönliche Arena in Oberhausen als Auftrittsort gewählt wurde, muss wohl in die Kategorie "Termin-Planung" und "Organisation" fallen, denn eigentlich müssten Deine Lakaien in diesem Setup mit Orchester schon in gediegenderen Spielstätten gastieren - doch so musste man sich mit einer Multifunktions-Arena zufrieden geben, die an diesem Abend zur Hälfte verkleinert wurde (gegen Ende des Konzertes bedankte sich Veljanov noch beim Publikum, dass es für eine angenehme Atmosphäre in diesem "komischen Kasten" gesorgt habe). Doch dieser räumliche Nachteil wurde in den folgenden zweieinhalb Stunden Spielzeit locker ausgeglichen, denn man muss es vorweg nehmen: Die Kombination Deine Lakaien und die Neue Philharmonie Frankfurt funktionierte hervorragend. Anfangs schien die Nervosität noch die gesamte Bühne im Griff zu haben, die Länge von "Lonely" und "Slowly Comes The Night" brauchte es dann doch noch, um alle auf Betriebstemperatur zu bringen. Wie Veljanov bereits im Interview mit Gaesteliste.de ankündigte, wurden Songs aus allen Phasen der Band-Karriere dargeboten, natürlich gründlich überarbeitet und größtenteils auch neu arrangiert - schließlich ist Ernst Horn ein Fachmann auf diesem Gebiet, und so war es für ihn sicherlich ein Leichtes, Sounds und Passagen, die normalerweise aus dem Keyboard oder Sequencer kommen, diesmal von Menschen umsetzen zu lassen. Und dieses Vorhaben funktionierte auch bestens, vielleicht mal abgesehen von den eher schwachbrüstigen Trommel-Einsätzen - da hat einfach viel Dynamik und Druck gefehlt. Doch wenn erst die zahlreichen Streicher einsetzten, war man sowieso vollkommen ergriffen - das liegt einfach in der Natur dieser Instrumente.
Deine Lakaien
Die Songs wurden größtenteils zusammen mit dem 30-köpfigen Orchester dargeboten, auch wenn teilweise die zur Live-Band gehörenden Musiker (B. Deutung am Cello, Robert Wilcocks an der Gitarre, Ivee Leon und Sharifa an der Geige) ihre Plätze im Orchester-Umfeld verließen und in den Bühnen-Vordergrund traten. Nach rund einer Stunde Spielzeit gab es eine kurze Pause, die Veljanov und Horn alleine beendeten - die beiden Protagonisten haben die ganz alten Nummern "Colour-Ize" und "Nobody's Wounded" aus der Kiste geholt und im Duett (Veljanov am Gesang, Horn an den Keyboards) dargeboten, sogar inklusive des fast schon antiken Commodore-Computers. Überhaupt fügten sich die elektronischen Elemente sehr angenehm in das allgemeine Klang-Gebilde, wenn das Orchester anwesend war. Diese Verquickung spricht auch sehr für das durchdachte und stimmige Arrangement Ernst Horns. Einzelne Highlights aufzuzeigen wäre müßig - dazu gab es einfach zu viel Neues zu entdecken, zu viele klangliche Erlebnisse und Gänsehaut-Momente. Das Experiment, mit einem Orchester auf Tour zu gehen, ist jedenfalls als voller und großer Erfolg für Deine Lakaien zu werten.
Surfempfehlung:
www.deine-lakaien.com
de.wikipedia.org/wiki/Deine_Lakaien
www.colour-ize.de
Text: -David Bluhm-
Fotos: -Steven Riou-


 
 

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