Denn McGee ist definitiv kein Virtuose an den Decks, und auch das, was er auflegte, hatte stellenweise mehr Abi-Feten-Potential denn Club-Flair. Nun gut, McGee hat unlängst den germanischen Techno für sich entdeckt, aber so lustig das in diesem Zusammenhang auch ist, innovativ ist natürlich was anderes. Also holte er die Kohlen eher mit alten Krachern wie "Ceremony" von New Order oder "Purple Haze" (in der Iggy-Pop-Bootlegversion) aus dem Feuer. Die Eingeweihten im Publikum hatten dennoch offensichtlich ihren Spaß - auch wenn wohl niemand anwesend war, der nicht bei irgendeiner Zeitung, Radiostation oder Plattenfirma arbeitet oder zumindest eine beste Freundin vorweisen kann, die bei einem Label arbeitet, oder einen Bruder, der als Britpop-DJ unterwegs ist.
Nachdem so mancher sein Erinnerungsfoto auch noch mit McGee hatte schießen dürfen, konnte McGee dann seinen Privatscherz auf die Spitze treiben. Liveact des Abends war nämlich das Duo Technique, deren Songschreiberin/Keyboarderin Kate Holmes ganz zufällig Mrs. McGee ist. Wenngleich "Liveact" natürlich auch eine sehr wohlwollende Bezeichnung ist, schließlich hatten die beiden Damen außer einem Keyboard und einem Mikro nichts mitgebracht, und die leere Bühne und das karge Ambiente stand im krassen Gegensatz zu den 80er-inspirierten Popmelodien zwischen New Order und Pet Shop Boys, von denen sich in Kürze nicht nur die geniale Single "Sun Is Shining" als Sommerohrwurm entpuppen dürfte. Und Sängerin Xan Tyler hat wirklich was von ihrem Vorbild Dusty Springfield, naja, wenn man sich Dusty in Netzstrümpfen, Hotpants und mit gepierctem Bauchnabel vorstellen kann.