Eine Situation, die die inzwischen zum Trio geschrumpfte Band mit dem aufsehenerregenden Stilmix offensichtlich überfordert. Klanglich hatten die Songs von The xx im geräumigen E-Werk zwar viel mehr Platz, sich richtig zu entfalten, als im klaustrophobischen Luxor, dennoch passten die extrem introvertierten Shoegazer auf der Bühne und die geschätzten 2500 zahlenden Gäste jenseits des Absperrgitters nicht so recht zusammen. Denn auch wenn das Publikum der Band förmlich an den Lippen hing und jede noch so kleine Geste mit Verzückung quittierte - es war nicht zu übersehen, dass sich die Band nicht so
richtig wohlfühlte in ihrer Haut.
Dabei ist Band eigentlich gar nicht das richtige Wort, denn die drei Briten auf der Bühne präsentierten sich eher als Einzelkämpfer - Interaktion fand zwischen Gitarristin Romy, Bassist Oliver und Beatmaster Jamie kaum statt. Dieser Eindruck wurde zusätzlich durch das (oft wirklich eindrucksvolle) Licht noch unterstützt: Wer sang, wurde angestrahlt, der Rest der Band spielte derweil im Dunkeln.
Das Programm bestand auch dieses Mal wieder aus den inzwischen hinlänglich bekannten Liedern des selbstbetitelten Debüts - und einer Coverversion. Statt des Klassikers "Teardrops" von Womack & Womack gab es dieses Mal Kylas "Do You Mind?" zu hören, und obwohl die Nummer im Original eine hochpolierte, hypermoderne R'n'B-Pop-Nummer ist, hatte Beat-Frickler Jamie ausgerechnet bei dieser Nummer seinen Einsatz am seitlich versteckten Mini-Schlagzeug... Doch trotz toll groovender Tracks wie "Islands" oder "Night Time" fiel ein wenig auf, dass die Songs, die auf der Platte noch distinguiert und abgeklärt klangen, in Köln eher distanziert und unterkühlt daherkamen.
Obwohl The xx ja eigentlich für ihre Perfektion bekannt sind, hakte es dieses Mal zudem an einigen Stellen hörbar, doch zumindest die Treuergebenen im Publikum konnten dem sogar noch etwas Gutes abgewinnen: Immerhin machten die kleinen Unvollkommenheiten das Konzert so von anderen unterscheidbar.