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Effekte für alle!

Slowdive
Younghusband

London, Village Underground
19.05.2014
Slowdive
Fast 20 Jahre haben sich Slowdive Zeit gelassen, um sich wieder zusammen zu raufen und vor allem Konzerte zu spielen. Die Einnahmen, so hört man, seien dafür geplant, auch wieder ein neues Album aufzunehmen. Der Anfang des Comebacks auf der Bühne konnte natürlich nur in London stattfinden. Am Abend zuvor sind Slowdive noch in Hoxton als Überraschungs-Gast im Rahmen der 10-Jahres-Feier der Plattenfirma Sonic Cathedral aufgetreten und konnten sich schonmal warmspielen. Am 19.05.14 war es also soweit, das nette Village Underground mit seinem Schrägdach und Fenstern in den Himmel war direkt ausverkauft und alle waren gespannt.
Zunächst durfte sich die von Neil Halstead ausgesuchte Vorband Younghusband den Leuten präsentieren. Da hat Neil auch direkt guten Geschmack bewiesen, denn mit ihrem druckvollen Indie-Noise-Rock konnte die Band aus London locker punkten. Auch wenn Sänger Euan Hinshelwood betonte, dass dies der bislang größte Gig der Band gewesen sei, klangen Younghusband als ob sie das durchaus schon länger betreiben.

Dann war es also um kurz nach 21:00 Uhr soweit - unter großem Applaus betraten Rachel Goswell, Neil Halstead, Nick Chaplin, Christian Savill und Simon Scott die Bühne, um dann auch direkt mit dem wohl offensichtlichen ersten Stück, nämlich "Slowdive", zu beginnen. Und was soll man sagen - 20 Jahre machen schon einen Unterschied aus. Einen zum Guten allerdings. Optisch hat sich Band prima gehalten, Neil mit zotteliger Gesichtsbehaarung, Rachel entzückend wie immer, Drummer Simon mit kleinem Bauchansatz, aber sonst fit und mit viel Spaß und Wumms bei der Sache, Bassist Nick cool wie immer und Gitarrist Christian machte dem Shoegazer-Ruf der Band alle Ehre, indem er fast ausschließlich auf seine Schuhe zu starren schien. Musikalisch haben Slowdive wohl nie besser geklungen, was auch damit zu tun haben könnte, dass vor allem Neil fast durchgehend solo aktiv war und sich dadurch mit den Jahren einiges an Selbstvertrauen beim Gesang als auch beim Gitarrenspiel angehäuft hat. Solch eine beeindruckende Effekt-Gerät-Landschaft muss man ja auch erstmal im Griff haben - wie Bassist Nick feststellen musste, als es kurzfristige technische Probleme gab, was Rachel mit einem Schmunzeln kommentierte: "Sogar der Bassist braucht seine Effekt-Geräte."

Slowdive
"Slowdive", "Avalyn", "Catch The Breeze" - alleine diese ersten drei Songs des Abends ließen einen direkt und ohne Umschweife in die andere Dimension transportieren, die Slowdive mit ihrer Musik erschaffen. Man war direkt in den Bann gezogen, die Effekt-Geräte erzeugten die berühmte Wall Of Sound, mit der man sich doch liebend gerne umgibt. "Crazy For You" vom letzten Album "Pygmalion" war die erste Überraschung im Set, vor allem in der aktuell etwas veränderten und sehr druckvoll dargebotenen Live-Version - auf Platte noch sehr verträumt und eher ruhig, bekam der Song live einiges an Druck und Tempo verpasst. "Machine Gun", "40 Days" und "Blue Skied An’ Clear" schufen dann den perfekten Übergang zum Hightlight in der Mitte des Abends: "Souvlaki Space Station" und "When The Sun Hits" - da war dann kein Halten mehr, alle schwebten, einer sogar so sehr, dass er tatsächlich und erfolgreich zum Crowdsurfen ansetzte. "Moning Rise" und "She Calls" leiteten dann über zum letzten Song des Hauptsets, dem umwerfenden Syd Barrett-Cover "Golden Hair", das zunächst nur mit zartem, träumerischem Gesang Rachels bedacht wurde, um dann mit einem furiosen Klang-Sturm zu enden.

Beim Zugaben-Block hat es dann auch noch eine überraschende Live-Premiere gegeben: "Rutti" in voller, hypnotisierender Länge. Absolut großartig. Zum Abschluss dann noch "Alison" - und wenn dieses Ende eines grandiosen Konzertes der wirkliche Beginn des Slowdive-Comebacks bedeutet, dann können wir uns alle freuen auf das, was da zunächst live auf uns zukommen wird - und wer weiß, vielleicht kommen wir ja auch noch in den Genuss komplett neuer Slowdive-Songs. Drücken wir bitte alle Daumen, die wir auftreiben können.

Surfempfehlung:
www.slowdiveofficial.com
twitter.com/slowdiveband
www.facebook.com/Slowdive
instagram.com/slowdiveofficial
www.facebook.com/YoungHusbandMusic
Text: -David Bluhm-
Fotos: -Christoph konzerttagebuch.de / David Bluhm-


 
 

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