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Fußballkultur

Kati von Schwerin

Köln, Die Wohngemeinschaft
25.10.2017

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Kati von Schwerin
Kati von Schwerin schreibt große, englischsprachige Popsongs, die sie ein wenig auch so anlegt wie ihre Bilder, mit denen sie als Malerin schon seit Jahren die Kunstszene aufmischte, bevor sie sich entschloss, auch die Musik zum Thema zu machen. Gemeint ist damit auch, dass diese Songs dann vor allen Dingen von den üppig angelegten, variantenreichen Arrangements leben - wie zum Beispiel auf ihrer brillanten Debüt-CD "Remedy", die es auf dieser Tour natürlich auch vorzustellen galt. Nun ist das aber so, dass die darstellende Künstlerin als Musikerin ja eher noch am Anfang ihrer Karriere steht (auch wenn die Songs des Albums zwischen 2012 und 2014 entstanden sind) und sie als Indie-Künstlerin somit natürlich nicht über das Budget verfügt, ihr Material auf Tour ohne Weiteres mit großem Besteck zu präsentieren. Da stand dann also wohl die Frage im Raum, wie man das Material in einem eingeschränkten Umfeld wohl am Besten präsentieren könnte.
Der Entschluss, die Sache dann im Trio-Format auf einer akustischen Basis zu präsentieren, darf da allerdings als nicht ganz so glücklich angesehen werden, denn Katis Songs hinterlassen im Songwriter-Setting (zwar mit Drums aber ohne Bass und NUR mit akustischer Gitarre) einen eher inkorrekten Eindruck. Denn zwar gibt es durchaus erzählerische Elemente in ihren Songs, die von Beziehungsdramen, Fußball, spirituellen oder philosophischen Fragen oder ihren Eltern handeln, aber da es sich eben um Pop-Musik handelt, spielen die Lyrics eher eine untergeordnete Rolle. Kurzum: Da fehlte also im Gesamtbild am Ende etwas, was es schwierig machte, sich vorzustellen, in welche Richtung denn wohl insbesondere die zahlreichen neuen Songs wohl führen würden.

Kati - die außer eines Effektgerätes für Stimm-Effekte, einem Tambourin und beim neuen Song "Yellow" einer selbstgebastelten, zweizüngigen Kalimba (da muss man ja auch erst mal drauf kommen) keine Instrumente spielt, konzentrierte sich als Performerin darauf, die Songs mit der notwendigen Intensität und Emotion rüberzubringen. Dabei sang sie des Öfteren zwar mit geschlossenen Augen, bemühte sich aber dafür darum, das Publikum zwischen den Songs mit den Ansagen und Erläuterungen zu ihren Stücken mit einzubeziehen. Eigentlich war vorgesehen gewesen, das Publikum mit aufmunternden Sprüchen zur Malaise des 1. FC Köln aufzuheitern - der aber gerade soeben seinen ersten saisonalen Sieg eingefahren hatte, wodurch das unnötig wurde. Außerdem schien sich sowieso niemand im Publikum für Fußball zu interessieren. "Alles nur Kulturmenschen", zeigte sich die bekennende BVB-Anhängerin dann eher enttäuscht. Immerhin entspringen aber dem Thema Fußball dann solche Songs wie "Derby", in dem es darum geht, wie man sich in einer Beziehung, in der beide Partner unterschiedlichen Fußballclubs favorisieren, korrekterweise am besten verhält.

Musikalisch bemühte man sich, das Liedermacher-Setting insofern aufzubrechen, als dass zumindest rhythmisch dann auch schon mal andere Töne angeschlagen wurden - wobei die Band sich dann an Reggae, Funk oder Rock-Schemata versuchte. Immer dann, wenn zusätzliche Elemente hinzukamen - Chorgesang, ein mitklatschendes Publikum, psychedelische Gitarrensamples, zweizüngige Kalimbas -, war dann auch zu erahnen, was mit mehr Budget - und den daraus resultierenden erweiternden Möglichkeiten - aus der Veranstaltung hätte werden können. Am Ende machten Kati und ihre beiden Herren das Beste aus der Situation und konzipierten das Set vor allen Dingen als Showcase für die neuen Tracks, die immerhin ca. 50% des Materials ausmachten. Diese gibt es dann "in Massen" im nächsten Jahr auf der nächsten CD zu hören. Dann auch wieder im "großen" Format.

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Text: -Ullrich Maurer-
Foto: -Ullrich Maurer-

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