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Hoobastank

Hamburg, Logo
06.07.2002
Hoobastank
Schon um 17 Uhr, satte drei Stunden vor Einlaß, versammelten sich die ersten Fans vor dem kleinen Logo. Junge Mädchen, die jeden staunend anstarrten, der in den Club ging oder diesen verließ. So durften sich auch einmal Roadies und Schreibluder wichtig fühlen. Ja, Hoobastank sind auf dem Wege, richtige Pop-Stars zu werden. Als die vier "schnuckeligen Jungs" Punkt zehn Uhr loslegten, war es mit dem Girlie-Alarm dann aber zum Glück doch nicht so beängstigend, ein recht normales Rock-Völkchen hatte sich versammelt und das Logo ausverkauft. Dementsprechend heiß und stickig war es dann auch. Am Rande der Erträglichkeit. Logo eben. Und es wurde auch nicht besser, als sich nach wenigen Sekunden ein amtlicher Mob bildete.
"Hoobastank" ist eine sicher nicht schlechte, aber alles andere als aufregende Platte. Die Songs plätschern so dahin, alle klingen irgendwie nach Incubus, nur nicht so gut. Doch auf der Bühne mutieren sie zu richtigen Krachern. "Pieces" zum Beispiel, oder "Better". Plötzlich haben sie genau das, was ihnen auf dem Silberling fehlte. Die Nummern kommen eine ordentliche Portion kräftiger und intensiver rüber, voller Energie, Seele und Power. Ja, sie sind live richtig klasse. Und selbst die ruhigeren Stücke wie "Let You Know" oder "Ready For You", die man als durchschnittliche Langweiler kannte, entwickeln sich. Es machte wirklich Spaß, den Jungs zuzuschauen. Der Hauptteil des 70-minütigen Sets bestand aus aktuellen Songs, nur selten wurden Stücke wie "Earthsick" vom nicht mehr erhältlichen "The Sure Don't Make Basketball Shorts Like They Used To"-Album gespielt. Und selbst diese, die wohl nur die wenigsten kennen dürften, wurden erbarmungslos abgefeiert. Douglas Robb hörte gar nicht mehr auf, sich dafür zu bedanken. Er tat es nach jedem Song. Nach jedem einzelnen Song. Unglaubwürdig wurde es, als er behauptete, dies sei die härteste Show, die sie je gespielt hätten. Die Leute freute es trotzdem. Sie tanzten, surften und lechzten nach Wasser. Und auch die Kondition der Band schien mit der Zeit nachzulassen. Die Pausen zwischen den Songs wurden länger. Mehr Zeit für's Bedanken...

Trotzdem, das Konzert muß man als absolut gelungen bezeichnen. Spätestens als bei "Crawling In The Dark", dem Song, den vom Ticket-Abreißer bis zur Bar-Frau wohl jeder kannte, im Publikum und auf der Bühne noch mal die letzten Kräfte mobilisiert wurden, war allen klar, daß Hoobastank es können. Wenn sie es jetzt auch noch schaffen, die Energie und Emotionalität auf Platte zu pressen, können wir uns auf klasse Album freuen. Bis dahin bleiben sie aber weiterhin die kleinen Incubus.

Hoobastank
BACKSTAGE MIT: HOOBASTANK

Vor dem Konzert hatte Gaesteliste.de die Gelegenheit, mit Hoobastank-Sänger Douglas Robb und Drummer Chris Hesse unter anderem auch über Incubus zu sprechen.

Gaesteliste.de: In jedem Review, das man über euch liest, findet man den Namen Incubus. Nervt das nicht?

Chris Hesse: Ich habe kein Problem damit. Erstens mag ich die Jungs, wir kennen sie schon seit vielen Jahren. Und zweitens halte ich ihre Musik für großartig. Also wenn jemand sagt, wir würden wie Incubus klingen, ist das schon okay. Aber mit der Zeit, wenn sich die Leute mehr mit unserer Platte beschäftigen, wird das immer weniger vorkommen.

Gaesteliste.de: Ihr habt Incubus supportet, jetzt seid ihr Headliner. Gibt es da einen Unterschied?

Douglas Robb: Unbedingt! Wenn du Headliner bist, kommen die Leute nur wegen dir, wollen deine Songs hören. Als Support gehen zwar auch ein paar Kids mit, die meisten aber stehen hinten, schauen dir zu und wollen erstmal gucken, was du so kannst. Aber trotzdem, die Incubus-Tour war klasse.

Gaesteliste.de: Und wie läuft eure erste Headliner-Tour durch Deutschland?

Douglas Robb: Fantastisch! Wirklich, die Leute flippen völlig aus. Zwar tanzen sie auch in den Staaten, aber hier ist es doch noch intensiver. Die kennen alle unsere Songs auswendig. Ich muß auf der Bühne manchmal sogar ein paar Schritte zurück gehen, weil die Kids so laut mitsingen und ich mich selbst nicht mehr höre!

Gaesteliste.de: In den Staaten spielt ihr in größeren Clubs.

Douglas Robb: Ja, da kommen schon ein paar tausend Kids. In Clubs wie dem Logo haben wir zu Hause zuletzt vor einigen Jahren gespielt. Aber uns ist es egal, ob wir vor 5 oder 5 000 Leute spielen. Wenn die fünf nicht gerade auf dem Boden hocken und sich unterhalten.

Gaesteliste.de: Ist Hoobastank in erster Linie eine Live-Band?

Douglas Robb: Eindeutig! Wir verändern die Songs auf der Bühne etwas, sie kommen auf der Bühne auf jeden Fall um einiges heavier. Ein Teil der Aggression und Energie geht im Studio nämlich meist verloren. Und wenn dann die Menge ausflippt, wirkt sich das natürlich auch auf unsere Show und unsere Songs aus.

Gaesteliste.de: Was macht ihr denn, wenn ihr gerade mal nicht auf der Bühne steht oder Interviews gebt?

Douglas Robb: Das kommt leider sehr selten vor. Wenn wir mal etwas Zeit haben, schreiben wir an neuen Songs. Gern würden wir auch mehr von den jeweiligen Städten sehen. Aber heute Abend fahren wir zum Beispiel gleich weiter nach Amsterdam.

Gaesteliste.de: Beliebte Frage: Habt ihr 'ne witzige Tour-Story auf Lager?

Douglas Robb: Neulich kam unser Gitarrist Dan abends mit einer Unterhose auf dem Kopf zurück. Aber ich glaube nicht, daß ich die Geschichte erzählen sollte.

Chris Hesse: Die Hose hatte jedenfalls einen braunen Streifen...

Text: -Mathias Frank-
Fotos: -Pressefreigabe / Mathias Frank-


 
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