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Let There Be Rock

Apocalyptica
Jorane

Hamburg, Grünspan
13.03.2003
Apocalyptica
Erst am 20. Februar spielten die finnischen Cellisten-Metaller von Apocalyptica in der ausverkauften Großen Freiheit 36. Nun traten sie nur wenige Meter weiter im kleinen Grünspan erneut in Hamburg auf. Anlass war eine Aufzeichnung für die Arte-Live-Sendung "Music Planet 2Nite", die am 27. Mai um 23 Uhr auf Arte ausgestrahlt wird. Und die lohnt es sich anzuschauen. War das Konzert doch trotz des bei solchen Abenden obligatorischen Presse- und Label-Leute-Aufmarschs wirklich fantastisch.
Nachdem sich Moderator Ray Cokes als Kiffer outete und mit seinen Ansagen für die ersten Lacher des Abends gesorgt hatte, spielte die Kanadierin Jorane ein wunderschönes 7-Track-Set. Musizierte sie anfangs alleine auf ihrem Cello, wurde sie bei den letzten Stücken von einem Gitarristen begleitet. Ihre Stimme erinnert entfernt an Heather Nova, ihre Musik an eine Kombination aus eben dieser und Tori Amos. So wurde es eine sehr ruhige, äußerst gemütliche Dreiviertelstunde. Während Jorane nahezu die ganze Zeit über lächelte, träumten die Zuschauer so vor sich hin, lauschten, klatschten und stellten fest, dass man das selbstbetitelte Deutschland-Debüt der sympathischen jungen Dame für einen gemütlichen Abend zu zweit ohne Bedenken auflegen könnte.
Apocalyptica würden sich dafür weniger anbieten. Sind sie doch ein ordentliches Brett. Ganz egal, ob sie Metallica und Sepultura covern oder selbstkomponierte Stücke spielen. Heftig ist es (fast) immer. Für manche der Anwesenden vielleicht ein wenig zu heftig. Denn als die vier Apocalypticaner mit "Cortege" vom aktuellen, lediglich aus Eigenkompositionen bestehenden Album "Reflections" begannen, war nicht viel mit Ausflippen oder wildem Headbanging. Klar, die Fans in vorderen Reihen waren natürlich sofort begeistert. Doch irgendwie auch nur die. Die anderen klatschten, weil sie vorher darum gebeten wurden. Muss im Fernsehen ja toll aussehen. Die Jungs (inklusive Gründungsmitglied und Tourverstärkung Antero Manninen) ließen sich von der anfänglichen Reserviertheit aber nicht abschrecken, schüttelten - so weit vorhanden - Matten, sagten cool und kaum verständlich die nächsten Nummern an und rockten technisch auf höchsten Niveau munter drauf los. "Refuse/Resist" und "One" zum Beispiel. Schnell setzte der Aha-Effekt ein. "Die Nummer kenne ich, die Nummer finde ich gut". Und so wurde auch in den hinteren Reihen langsam mit dem Wippen begonnen. Während des "Reflections"-Fünferpack "Toreador II", "Heat", "Faraway", "Resurrection" und "Cohkka" steigerte sich die Begeisterung im Publikum stetig und steil nach oben. Das Klatschen, das Jubeln, es wurde länger und lauter. Spätestens bei "Nothing Else Matters" hatten die Finnen den Sieg endgültig in der Tasche. Die Stimmung war schlicht großartig, Sound und Licht sowieso. Wirklich jeder war glücklich. Allen voran die Jungs auf der Bühne. Ob "Somewhere Around Nothing", Metallicas "Creeping Death" oder "Inquisition Symphony" vom gleichnamigen Album, jetzt war jeder Song ein Treffer. Und leider auch schon wieder Schluss. Nach etwas weniger als einer Stunde verließ das Quartett und ihr verdammt souverän und überzeugend agierender Drummer (leider nicht Dave Lombardo, der mit der Band im Studio gespielt hat) ein begeistertes, verschwitztes Publikum.

Doch zum Glück dauerte es nicht lange und Apocalyptica legten nach. Und stellten mit ihrer drei Songs umfassenden Zugabe alles eben Dagewesene in den Schatten. Eicca Toppinen, inzwischen nur noch im Unterhemd, und Langhaar-Kollege Pertti Kivilaasko, der längst oben ohne auf sein Instrument eindrosch, tobten über die Bühne und ließen einfach den Metaller raus. Und wie geht das besser, als mit einer Cello-Version von "Enter Sandman". Das anschließende "Path" musste auf die Stimme von Sandra Nasic zwar verzichten, war aber trotzdem (oder gerade deshalb) ein absoluter Hit. Und zum Abschluss, was auch sonst, kam "The Hall Of The Mountain King", komponiert von Edvard Griek. Langsam begann es, sogar etwas langweilig, dann baute es sich auf, wurde schneller und schneller, besser und besser. Die vier Virtuosen spielten schließlich in einem atemberaubenden Tempo, zeigten ihre unglaublichen Fähigkeiten. Nach knapp 75 Minuten war es keinem mehr zu heftig, jeder wollte mehr. Doch mehr gab es nicht. Leider.

Surfempfehlung:
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Text: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigabe-

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