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Gute Bands und leckere Hot-Dogs

Terremoto Festival

Hamburg, Trabrennbahn
20.08.2000
Endlich hat auch Hamburg sein Festival. War das Hurricane ja nicht so überragend und sind andere Events wie Rock am Ring oder das Bizarre doch sehr weit weg, wurde es auch Zeit. Schönes Wetter, nette Leute und geile Bands. Beste Voraussetzungen für ein entspanntes Rock-Festival.
Los ging es für mich mit den DEFTONES. Die Jungs aus Sacramento waren um diese Zeit auf der großen Bühne leider fehl am Platz. Dieser war noch zu leer und viele schienen die Band gar nicht zu kennen. Musikalisch waren sie klasse (wie nennt man das? Emotionaler New-Metal?), keine Frage, aber der letzte Funke wollte nicht überspringen. Schade. Direkt nach den Deftones ging es zu MR. BUNGLE ins Zelt. Um die Band von Ex-Faith No More-Frontman Mike Patton zu beschreiben, reicht ein Wort: Krank! Die eine Zelthälfte war begeistert, die andere entsetzt. Die Mischung aus Klassik, Metal, Country, Techno, Jazz, Punk und so ziemlich allen bekannten Musikstilen dieses Universums ist auch nicht ganz einfach. Ganz im Gegensatz zu den auf der Hauptbühne spielenden BLINK 182. Deren locker fröhlicher California-Punkrock wirkte nach der Mr. Bungle-Attacke wahrlich erholsam. Lustige Ansagen, spaßige Songs, eine nette Show und das Volk war zufrieden. Derweil spielten MUSE wohl ihren 189. Hamburg-Gig im Jahr 2000. Live, wie immer härter als auf Platte, machten sie gute Stimmung und hatten das Pech, das Dave Grohl's FOO FIGHTERS nebenan auftraten. Bei denen wurde es zum ersten Mal richtig eng vor der Bühne. Die Sonne stand leider direkt hinter der Bühne, so dass die Augen doch arg strapaziert wurden. Was man aber sah war klasse. Die Band war gut drauf, spielte einen Querschnitt ihrer drei Alben und das Publikum hatten seinen Spaß. Nach soviel Musik braucht der Mensch mal eine Pause, also spielten WEEN ohne mich im Zelt. Auf der Hauptbühne ging es dann mit PLACEBO weiter. Wirken sie auf Platte doch eher melancholisch und depressiv, geben sie sich auf der Bühne fröhlich, offen und haben sichtlich Spaß. Kein überragender, aber sehr unterhaltsamer Gig [Der Set bestand überwiegend aus neuem Material, darunter einige Stücke, die garantiert zu Live-Klassikern avancieren werden. Sehr klasse auch Brian Molkos Bemerkung zu einem offensichtlichen Nicht-Placebo-Fan in der ersten Reihe: "I'm having a good laugh right now. I've never seen someone so bored out of his fucking skull before!" -db-] Überragend wurde es dann im Zelt. Hamburgs Beste, TOCOTRONIC, luden zur Party [Übrigens sind sie jetzt offiziell zum Quartett gewachsen, denn mit Rick McPhail haben sie sowohl live als auch im Studio Verstärkung an den Keyboards. -db-]. Nach langer Umbaupause enterten sie zu einem Metallica-ähnlichen Intro die Bühne und begannen zu rocken! "Let There Be Rock", "Sie wollen uns erzählen", "Ich bin schon viel zu lange...", "Das Geschenk", es war einfach klasse! Dass inzwischen die Backstreet Boys der Rockmusik (auch bekannt als LIMP BIZKIT) spielten, war mir so was von egal. Die Stunde Tocotronic war Pflicht und der Höhepunkt des Festivals. Limp Bizkit coverten gerade House Of Pain ("Jump Around"), als ich nach den Tocos das Zelt verließ. Man mag zu ihnen ja stehen wie man will, sie machen Party. Fred Durst & Co. hatten das mit Abstand größte Publikum und die meisten Crowdsurfer. Beeindruckend. Die nach ihnen spielenden GUANO APES hatten es natürlich schwer, denn die wollte eigentlich keiner mehr sehen. Entweder man schaute sich BECK im Zelt an oder ging nach Hause (schließlich war es Sonntag). Ich wählte die erste Möglichkeit und kam pünktlich zu "Loser" ins Zirkuszelt. Das war voll und Beck war ein würdiger Abschluss. Lange nicht so krank wie Mr. Bungle, aber immer noch sehr abgefahren. Und sehr cool. Alles in allem eine gelungene Premiere des Terremoto-Festivals: Gute Bands, gutes Publikum, überragende Tocotronic und leckere Hot-Dogs.
Text: -Mathias Frank-


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