So wurden die Klassiker des heutzutage um Kumpel Chris Cacavas an den Keyboards ergänzten Quartetts - und auch einige pointierte Obskuritäten - eingerahmt von den wesentlichen Tracks der letzten beiden, neuen Scheiben "How Did I Find Myself Here" und eben "These Times" (Steves Kommentar zur aktuellen Situation). Die Band begann - dankenswerterweise ohne Support-Act - gleich mit jener Art von psychedelischer Elephantiasis, die sich Steve & Co. heutzutage zunehmend gerne auf die Fahnen geschrieben haben. "How Did I Find Myself Here" als entspannte Jam-Session und das als klassischer Rock-Song konzipierte "The Way In" standen am Anfang der Show und das episch aufgebohrte, eher poppig angelegte "Glide" vom letzten Album und der inspirierte Mid-Tempo-Groove von "Still Here Now" standen am Ende. Und im Mittelteil fanden sich dann die erstaunlich griffigen Rocksongs "Bullet Holes" oder "Put Some Miles On" vom neuen Album - gerne aufgebohrt mit spontanen Solo-Einlagen. "Ich wollte deutlich machen, dass wir ein neues Album am Start haben und nicht einfach nur unsere Oldies spielen", erklärte Steve das nach der Show. Oldies gab es zwar auch an diesem Abend - das waren aber weniger die mit erstaunlichem Aplomb gespielten, alten Hits von The Dream Syndicate, sondern die ergrauenden Fans der ersten Stunde, die hierzulande (anders als in den USA, wo wohl auch jüngere Leute den Weg zu den DS-Shows finden) den Großteil des Publikums ausmachen.
Auch ansonsten gab es einige Überraschungen. So bildete etwa eine ausufernde Version von "The Medicine Show", bei der sich Steve und Gitarrero Jason Victor in so manchem schönen Endlos-Solo verstrickten, den Anker der Show - mitten im Set, während auf früher übliche Stalwarts wie "The Days Of Wine & Roses" oder "Boston" verzichtet wurde. Natürlich gab es auch wieder eine runderneuerte Version von "That's What You Always Say" (dem Stück, das Steve bei nahezu jeder Show auf der Setlist hat) und auch ein mächtig rockendes "Halloween" gab es zu bestaunen - aber interessanter waren Tracks, die nicht so oft den Weg auf die Bühne finden; wie beispielsweise "Now I Ride Alone" von "Out Of The Grey" oder "Tell Me When It's Over" vom Debüt, das Chris Cacavas - wie auch so manchen neuen Track wie "Black Light" - mit einer markanten Keyboard-Note einleitete. Die absoluten Highlights in dieser Richtung waren dann aber "You'll See That My Grave is Kept Clean" - ein auf dem von Blind Lemon Jefferson bekannt gemachten Traditional "Two White Horses" beruhender Track vom Album "Ghost Stories" und dann "Definitely Clean" vom Debüt, das Steve mit den Worten einleitete "Wir machen Psychedelia, Rockmusik und all solche Sachen - aber im Grunde sind wir nur eine L.A. Punk-Band." Als Gegenbeispiel für diese Theorie gab es dann als letzte Zugabe eine spontane, akustische Version von "When You Smile" (weil Bassist Mark Walton zu spät aus dem Backstage-Raum zurückkam, um das Finale mitspielen zu können).