Nur zögerlich füllte sich der große Saal der Scheune, aber das kennt man schon. Der Dresdner Konzertgänger hat in den meisten Fällen die Ruhe weg und kommt lieber etwas später, als zu früh an. Am Ende, das heißt eigentlich am Anfang des Konzertes, ist der Saal angenehm gefüllt und die Bloodgroup beginnt ihr Konzert ohne Support. Wo sich im vergangenen Jahr noch dezente Zurückhaltung des Publikums fand, lässt sich diesmal das Publikum von den ersten Tönen mitreißen. Man merkt, wer bereits ein begeisterter Anhänger ist.
Heavy dröhnende, vibrierende Bässe, Beats, die das Herz erbeben lassen und Gesänge, die mit einem Hauch in das Ohr vordringen. Zwischen minimalistischen Elektropopsound erheben sich mit dem wundervollen "Nothing Is Written In The Stars" triphopartige Klänge, welche von der lasziv hauchenden Stimme Sunnas begleitet werden und am Rande an Portishead erinnern. Mit "Indefinate", "The King's Woe" und "Fall" finden sich weitere Vertreter von "Tracing Echoes". Volle Begeisterung ernten besonders "My Arms" und "Overload" von "Dry Land". Umgeben von leichten Nebel- und Lichtschwaden ist der Saal gefüllt mit einer tanzenden Menge, welche am Ende in beinahe euphorischen Beifall verfällt und der Band eine Zugabe entlockt. Der Bonus des Abends war die musikalische Unterstützung durch Julie Ofelia Østrem Ossum, der Cellistin von Einar Stray.