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Maria Basel

Köln, Jaki
28.02.2024

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Maria Basel
Was lange dauert, findet endlich statt: Schon seit 2020 ist die Wuppertaler Songwriterin Maria Basel in Sachen ihres Solo-Projektes unterwegs. Zuvor arbeitete sie aber bereits mit Künstlern wie Samy Deluxe, Jonas David, Christoph Söhngen und Golow zusammen und beteiligte sich als Komponistin an Wuppertaler Theaterprojekten. Es war dann ein Kontakt mit dem Label Listencollective, der Maria auf die Idee brachte, ihre zwischenzeitlich angesammelten eigenen Songs zunächst in Form der EP "Layers" und dann 2023 auch in Form ihrer ersten Solo-LP "Bloom" an die Öffentlichkeit heranzutragen. Auch als Live-Performerin war Maria Basel schon seit einigen Jahren aktiv und dennoch stellte die Show im Kölner Jaki nun das erste Konzert auf Marias erster Headliner-Tour mit Band dar.
Dementsprechend gelöst und heiter präsentierte sich die charmante Wuppertalerin denn auch und schien auch recht erfreut über den ordentlichen Zuspruch des tatsächlich bunt gemischten Publikums Kölner Jaki zu sein. Ihre EP "Layers" hatte Maria noch komplett alleine eingespielt, sich dann für die LP dann aber mit anderen Musikern zusammengetan - allen voran Jonas David, der das Album auch mit produziert hatte - um auch dem analogen Charakter ihrer aktuellen Kompositionen vortrieb leisten zu können. Während sie früher als Performerin oft solo unterwegs gewesen war, hatte sich Maria für ihre erste Headliner-Tour aber der Unterstützung von Jonas David und des Drummers Christian Mohrhenn versichert und elaborierte Live-Arrangements für ihre Songs einstudiert. Sie selbst spielte dazu Piano - oder betätigte sich als souveräne Frontrow-Croonerin mit dem Mikro in der Hand.

Wie sich nun herausstellte, war das genau der richtige Ansatz - auch wenn dabei vielleicht der jazzige Charakter vieler von Marias Kompositionen und die elektronischen Elemente zugunsten eines organischen, poppigeren Ansatzes und diverser gelungener Club-Elemente in den Hintergrund trat. Nicht, dass das der Performance abträglich gewesen wäre, denn insbesondere das immens variantenreiche Spiel Chris Morhenns, der sein Drumkit mit allerlei schrulligen, verbeulten Zimbeln, Rasselketten, Blechteilen und sonstigem Klöppelkram aufgerüstet hatte, gelegentlich auch auf E-Drumpads oder Thermoskannen (?) herumklopfte und auch mal mit den Händen seine Tom Toms traktierte, sorgte für Abwechslung und Klangliche Vielfalt; während Jonas David zuweilen mit der Gitarre für Drive sorgte, aber auch schon mal E-Bass spielte oder mit seinem Laptop versehentlich "etwas bestellte", anstatt wie geplant einen Backingtrack zu starten. David war es dann auch, der mit seinem Flügelhorn am Ende von "Parallels" dann doch noch für eine Prise freischwebender Jazz-Vibes sorgte - wovon man übrigens gerne auch noch mehr vertragen hätte.
Denkt man sich die clvere gestylten und innovativen Arrangements weg, outen sich Maria Basels Songs oft als klassische Jazz-, Torchsong-, Blues- oder Soul-Balladen. Es war dann ihrem Geschick als Arrangeurin und dem immens detailreichen Zuspiel der beiden Band-Musiker zu verdanken, dass die Show nicht in eine puristisch/kuratorische Genre-Veranstaltung ausartete, sondern in eine immens inspirierte, abwechslungsreiche und kurzweilige Crossover-Show, die eigentlich immer dann am besten funktionierte, wenn sich die Sache spielfreudig und munter in eine poppigere Richtung bewegte - wie z.B. bei dem sacht groovenden "Rush" oder dem um clever integrierte Club-Elemente ergänzten "Let Go", das dann auch in einem Tanzhaus keine schlechte Figur gemacht hätte.

Apropos Tanzhaus: Bei früheren Konzerten hatte sich Maria Basel oft hinter dem Piano sitzend präsentiert. Das ist ihr denn wohl selbst irgendwann zu statisch gewesen. Bereits bei ihrem Besuch des letzten Reeperbahn Festivals hatte sie sich von diesem Setting befreit und mit dem Mikro in der Hand herumtanzend die Entertainerin gegeben (sogar bei einem Pop-Up-Gig im strömenden Regen). Das tat sie dann auch in Köln des Öfteren - wobei sie dann auch einräumte, dass diese Art der Performance überraschend anstrengend sei. Während Maria die ersten Tracks noch eher introvertiert dargeboten hatte, dann aber merkte, dass der Funke übersprang und das Publikum lebhaft auf diese Performance reagierte, ergab sich im Folgenden ein angeregter Dialog zwischen den Musikern und dem Publikum, der darin gipfelte, dass auf Marias Frage hin, ob es denn irgendwelche Fragen gäbe, dann tatsächlich Fragen gab, wie die, warum Maria die Tour nicht in Wuppertal begonnen habe (weil sie dort das Release-Konzert gegeben hatte) oder woher die Idee mit der Frage nach Fragen stamme (von Stephan Honig, der sich im Publikum befand und erklärte, dass das eine Notlösung gewesen sei, weil ihm nichts anderes eingefallen sei). Insgesamt aber präsentierte sich Maria Basel als charmant plaudernde, zugängliche Performerin mit einer Portion Selbstironie und fast schon kindlicher Freude am eigenen Tun - die sich dann aber ansteckend auf das Publikum übertrug.

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Surfempfehlung:
mariabasel.de
www.facebook.com/mariabaselmusic
www.instagram.com/maria.basel
www.youtube.com/@MariaBasel/videos
Text: -Ullrich Maurer-
Foto: -Ullrich Maurer-


 
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