Der Londoner Songwriter Allman Brown gehört zu jener Gattung junger Kollegen, die sich die modernen Mechanismen des Musikbusiness zu eigen gemacht haben, und ihre Karriere sozusagen von hinten aufrollen können. Noch bevor die Aufnahmen zu dem nun vorliegenden Debütalbum begannen, konnte sich Brown über Facebook, Spotify, YouTube und nicht zuletzt über die Platzierung in US-Fernsehserien schon eine solide Fangemeinschaft erspielen. Kein Wunder also, dass sich dieses Album nun bereits anhört, wie das Spätwerk eines altersweisen Routiniers.

Als Songwriter weiß Brown die gesamte Klaviatur des Metiers zu bedienen und überzeugt als Folkie genauso wie als Pop-King oder Softrocker. Die abwechslungsreich inszenierten Songs werden dabei weniger von einem einheitlichen Stil, als vielmehr von Allmans markant/sonoren Gesang, seinem kurzweilig inszenierten Storytelling und seiner Art, memorable Melodiebögen zu kreieren zusammen gehalten. Dabei ist er sich übrigens nicht zu schade, sich von Gastsänger(inne)n unterstützen zu lassen, die seinen eigenen Gesang definitiv bereichern. Keine Frage: Sehr viel souveräner kann man eine zeitgemäßes Singer-Songwriter-Debüt kaum inszenieren.