Eigentlich ist die Band WolveSpirit aus Würzburg ein Relikt vergangener Zeiten. Jedenfalls musikalisch. Denn die Band um ihre US-amerikanische Frontfrau Deborah Craft hat sich hemmungslos dem klassischen 70s-Gitarrenrock verschrieben - und zwar mit Haut und Haaren. Jedenfalls hat es schon lange keine Band mehr gegeben, die sich mit solcher Inbrunst ihrem Tun widmet. Während im Hintergrund die Hammond-Orgel röhrt und die Gitarren jaulen, stürzt sich Deborah Craft mit einem solchen Sendungsbewusstsein auf die Songs, dass die Sache fast schon einen liturgischen Gospel-Charakter annimmt. Dabei sind sich WolveSpirit keineswegs zu schade, ihre Inspirationsquellen mehr oder minder offenherzig zu zitieren - tun dies jedoch mit einer Begeisterung, als erfänden sie das Genre gerade selber neu. Vielleicht klingt gerade deshalb diese Scheibe so lebendig und selbstverständlich - so dass so etwas wie Retro-Seligkeit nicht mal ansatzweise zu erkennen wäre.