Besonders schwer zu verstehen ist der Schweizer Americana-Barde Reto Burrell nun wirklich nicht. Auch das zehnte Album in 20 Jahren Recording-Karriere des mittlerweile 44-jährigen Troubadours zeigt ihn wieder von der gewohnten Seite - außer, dass mit der Retro-Referenz an die Vinylscheibe dieses Mal eine strikte Trennung zwischen elektrischen und akustischen Songs angestrebt wird. Wer sich auch nur ansatzweise mit autobiographisch gefärbten, handwerklich routiniert in Szene gesetzten, klanglich ordentlich umgesetzten Roots-Rock-Songs und Folkballaden ohne besonderen Anspruch in Sachen Originalität oder Experimentierfreude zufrieden geben kann, der wird sicherlich schlechtere Beispiele für diese Art von musikalischer Traditionspflege finden können, als Reto Burrell. Dass die Sache sehr gut klingt und (was den elektrischen Teil betrifft) auch mit Drive und Schmackes präsentiert wird, muss nicht extra erwähnt werden...