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12.05.2017
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Smith & Thell - Soulprints

Smith & Thell - Soulprints
Playground
Format: CD

Das schwedische Duo Smith & Thell ist wieder ein Mal eines jener wahr gewordenen Musikanten-Märchen: Bei einem Konzert sieht der arbeitslose Drummer Victor Thell die Sängerin Maria Jane Smith, schreibt sie über Facebook an, ob man nicht vielleicht zusammen eine Band gründen solle. Man lernt sich kennen und erkennt erschreckende Parallelen in der Kindheitsgeschichte, beginnt erste Songs zu schreiben und wird über die gemeinsame Arbeit schließlich auch privat ein Paar. Ein bekiffter Produzent behindert die Arbeiten am Debüt-Album, so dass man beschließt, auch die technischen Aspekte in den Griff zu bekommen und wird auf diesem Wege zu einem angesagten Songwriter- und Produzentenpaar - auch für andere Acts. Schließlich kommt es zur Veröffentlichung einer höchst erfolgreichen EP und nun zu dem Debüt-Album "Soulprints".

Darauf hört man zwar überdeutlich, dass Smith & Thell monatelang nichts anderes als Bon Iver (und vermutlich Mumford & Sons) gehört haben - aber es gibt da eine ziemlich einzigartige eigene Note, denn Smith & Thell haben ein ziemlich interessantes Konzept entwickelt: Ihr fröhlich/gutgelaunter Folkpop mit hymnischen Mitsing-Chören und jeder Menge polternden Tribal-Drummings wird nämlich auf interessante Weise konterkariert durch die düsteren Inhalte, die sich gerne mit Themen wie Tod, Verlust, Trauer oder Medikamentenabhängigkeiten. Nicht, dass sich das angesichts der enorm zugänglichen, poppigen Kost direkt aufdrängte - es relativiert aber schon die zur Schau getragene Fröhlichkeit, die gerade für skandinavische Acts ja nun eher ungewöhnlich ist.



-Ullrich Maurer-


 

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