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06.04.2018
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Mahlstrom - Mæander

Mahlstrom - Mæander
Through Love/Indigo
Format: CD

Wenn einem tatsächlich mal die Worte fehlen. Dann ist ein Album entweder unbeschreiblich scheiße. Oder sensationell gut wie dieses. Geschaffen von Mahlstrom, diesem so tollen Hamburg-Stuttgart-Quartett, beheimatet auf Through Love Records, vollgepackt mit... und genau da geht es los. Post-Hardcore, deutsche Texte, Politik, Melancholie, Wut, Energie. Ja, sicher. Aber das reicht eben nicht, das hier ist mehr. Das ist anders, als es die anderen machen und machten. Anders als Fjørt und Escapado, anders als Turbostaat und Narziss. Progressiver? Verdammt, ja. Höre nur: "Dawei". Monster. Wie jeder Song, wie fast jede Idee hier. Während der "Frustschranke" zum Beispiel tauchen plötzlich ganz weit hinten monotone Gesänge auf, drängen sich nach und nach nach vorne und vereinen sich mit dem Geschrei vom Anfang. Der "Blue Marble Blues" - über den Sänger Jakob sagt: "Hass und Misstrauen bahnen sich in diesen Tagen ihren Weg durch alle Medien. Der Song beschreibt aus einer subjektiven Position die Möglichkeit und Unmöglichkeit einer Auseinandersetzung mit Existenzangst und Wut, die in offenen Rassismus, Gewaltphantasien und reale Gewalt umschlagen" - gewinnt durch ultra-atmosphrische Postrock-Gitarren, "Am Lachen vorbei" prescht dann zwischenzeitlich fast schon punkig nach vorne, "Echokammer" geht als Post-Hardcorepunk durch, "Was zu finden ist" beendet das Album schrammelig, schmutzig, schief - und auch schön. Warum das so ist? Und der Rest? Wieso und vor allem wie das alles? Keine Ahnung. Da fehlen mir die Worte.


-Mathias Frank-


Video: "Blue Marble Blues"
Video: "Dawei"
 

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