Das Londoner Mädels-Trio Girl Ray hat gleich mehrere Verkaufsversprechen, die die drei 19-jährigen aus der Masse ihrer Kolleginnen herausragen lassen: Anders als andere Schrammel-Pop-Bands setzen Girl Ray neben den Gitarren vor allen Dingen auf Keyboards - was ihnen dann in Kombination mit einigen ungewöhnlichen stilistischen Schlenkern, einer seltsamen Zuneigung zu Prog-Strukturen und Psychedelia auf der einen Seite und Soul-Pop auf der anderen - Möglichkeiten eröffnet, über die rein gitarrenorientierte Acts eben nicht verfügen. Auch wenn es in den Songs des Trios also um die zu erwartende Gemengelage aus Teenage-Angst (die Damen fingen mit 16 an!) und die Dramen des Erwachsen werdens geht, kommt die Sache aufgrund der interessanten musikalischen Umsetzung schon ziemlich altersweise daher - auch wenn der Gesang des Trios oft so wirkt, als seien sie selbst von ihrem Tun überrascht. Unterstützung erhielten die Mädels bei der Umsetzung von ihrem Freund, Produzenten und jetzigen Tourgitarristen Mike O'Malley, der zudem dafür sorge trug, dass die Sache nicht etwa an dilettantischen Unwägbarkeiten scheiterte, andererseits aber eine erfreuliche, jugendliche Frische und Unbedarftheit bewahren konnte.