Fast hört es sich so an, als wollten Nigel Chapmann und seine Mannen auf ihrem dritten Album (dem ersten, das hierzulande publik gemacht wird), Lou Reed an den Haaren aus dem Grabe zerren. Jedenfalls hält Chapmann etwas davon, seine sympathisch ungekünstelten Indierock-Songs schnoddrig nölend und stoisch vorzutragen und dabei seinen Jungs sogar ein bisschen schrammelige Velvet Underground-Unerbittlichkeit abzuringen. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Es geht hier nicht um eine Retro-Emulation - denn dafür sind die Nap Eyes zu verspielt, zu neugierig und zu unstet und tatsächlich sogar eine Portion zu poppig - aber der Geist des großen New Yorkers schwebt zumindest als Geist über der Sache. Was übrigens für eine kanadische Band ja durchaus ungewöhnlich ist - zumal eigentlich auf jedwede Americana-Referenzen verzichtet wird.