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09.02.2018
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Joan As Police Woman - Damned Devotion

Joan As Police Woman - Damned Devotion
Pias/Rough Trade
Format: CD

Es deutete sich bereits auf "Let It Be You", der Kollaboration von Joan Wasser und dem New Yorker Elektronik-Spezialisten Lazar Davis an, dass das musikalische Interesse der Grand Dame des verstiegen/poetischen Art-Pop zu Zeit in eine andere Richtung geht. Und tatsächlich ist das neue Werk - das brutal offenherzige "Damned Devotion" - in musikalischer Hinsicht eine relativ geradlinige Hinwendung zum R'n'B-inspirierten E-Pop. Es wird dann allerdings nicht so schlimm, wie auf dem doch ziemlich radikalen Vorgänger-Werk, denn anstelle von nickeligen avantgardistischen Obskuritäten, stellt Joan Wasser hier so etwas wie ihre Variante des reinrassigen Pop-Songs in den Mittelpunkt.

Was eigentlich nur bedeutet, dass hier produktionstechnisch hemmungslos mit den Mitteln der Neuzeit gearbeitet wird und dass Joan verstärkt mit programmierten und gesampelten Beats und Drumfills experimentierte, um die herum sie ihre Stücke aufbaute. Inhaltlich geht es nachdenklich zu und viele der Songs scheinen sich um die Themen Reue oder Verlust bzw. dem Sehnen nach verpassten Chancen zu drehen. Insgesamt dürften die Fans ihre Heroin aber dennoch gerade eben noch erkennen und sich mit dem konzeptionellen Ansatz anfreunden können - sofern keine dogmatischen Bedenken im Wege stehen.



-Ullrich Maurer-


 

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