Als Wilco und Billy Bragg mit "Mermaid Avenue" erstmals das Vermächtnis Woody Guthries beackerten, zeigten die so entstandenen Elaborate - bei denen unveröffentlichte Texte Woodys behutsam instrumentiert und interpretiert wurden - einen überraschend zugänglichen, zeitlosen und persönlichen Poeten / Songwriter, der sich doch stark von dem politischen Aktivisten Guthrie unterscheidet. Nun hatte auch Jonatha Brooke Zugang zu diesem Fundus und liefert mit "The Works" nun ihre Sicht der Dinge ab. Wie beim Wilco / Bragg-Projekt ging es hierbei nicht darum, die Songs von Woody nachzuempfinden, sondern Neues zu schaffen. Und so blieb sich Jonatha - mit Hilfe führender Studio-Cracks und produziert von Bob Clearmountain - musikalisch auch selbst treu. So gibt es dann also die typischen Brooke-Melodiebögen und perfekt inszenierten Folk-Pop und dazu die Guthrie-Texte. Wie bei "Mermaid Avenue" überraschen (und überzeugen) auch hier wieder sie intimen, sanftmütigen und teilweise melancholischen, ja sentimentalen Liebeslieder, die den alten Vorreiter so auch mühelos für heutige Ohren zugänglich und attraktiv machen. (Wir erinnern uns: Der politische Folk-Mitbegründer Guthrie war ja durch seine Themenwahl strikt an seine Zeit gebunden.) Erstaunlich ist des Weiteren, wie mühelos sich die Sachen auch aus einem weiblichen Blickwinkel darstellen lassen - was ein weiterer Beleg für die universelle Qualität des Materials darstellt.