In die Bresche, die z.B. R.E.M. mit ihrem Exitus gerissen haben, springt nun ziemlich souverän die australische Band Boy & Bear mit ihrem zweiten Album. Denn hier gibt es schlicht zeitlos aufbereiteten, klassischen Gitarrenpop mit allem Drum und Dran: Tolle Songs mit griffigen Hooklines und durchaus poppigen Melodien, spannende Arrangements (teilweise auch orchestralen Charakters), eine empathische und spielfreudige (sprich lebendige) Darbietung mit einer Prise Rock-Power und ordentlicher, nachvollziehbarer Stories mit nachdenklich/poetischer Note. Dass die Jungs in Australien einen Aria-Award nach dem anderen abräumen, wundert ebenso wenig wie der Umstand, dass das neue Material auf ihren erfolgreichen Touren durch die USA geschrieben wurde und von den Beobachtungen on the road inspiriert wurde. Kurzum: Mit "Harlequin Dream" ist Boy & Bear ein Instant-Genre-Klassiker gelungen, der sich wirklich mit den brillantesten Exemplaren dieser Gattung messen kann.