Nicht ganz unzutreffend ist das englischsprachige Debüt der polnischen Songwriterin Brodka "Clashes" betitelt - denn hier prallt musikalisch so einiges aufeinander, was in solchen Kontexten noch nicht aufeinandergeprallt ist. Grob gesagt, könnte man sagen, dass der zuweilen herrlich spinnerten Musik Brodkas eine gewisse mystische, ja sogar wunderliche Note innewohnt. Ohne dass die ehemalige Gewinnerin des polnischen DSDS-Pendants erkennbar von irgendwelchen musikalischen Traditionen zehrt, mischt sie Zirkus-Musik, Psychedelia, New-Wave-Elemente, Indie-Pop, Folklore, Electronica, Punk, Avantgarde und - ähem - Kirchenmusik (ein Song heißt nicht zufällig "Kyrie") zu einer höchst eigenständigen Melange, die es so nun wirklich noch nicht gegeben hat. Produziert wurde das Ganze von Noah Georgeson, der sich durch seine Arbeiten mit Joanna Newson ja nun wirklich auskennt mit seltsamen musikalischen Zusammenhängen und genau den richtigen Ton fand, das Ganze in Szene zu setzen. Dazu passt, dass Brodka mit ihren englischen Texten eine weit reichende Plethora an Themen - von Pferden über Beerdigungen bis zu Hamlet - auf (wie sie selbst sagt) abstrakte Weise verklausuliert. Das ist dann endlich mal eine Scheibe, auf der nichts so ist, wie es sein sollte, wie es sein könnte oder wie es scheint - und gerade deshalb sollte man sich intensiv damit beschäftigen.