Nicht ohne Grund wählte Kelly Willis wohl den Titel ihres neuen Albums. Denn nach 11 Jahren Wartezeit seit ihrem letzten Solo-Werk "Translated From Love" ist das Ganze ja durchaus als Comeback-Album zu werten. Seit sich die inzwischen vierfache Mutter 2007 aus familiären Gründen aus dem Tourbusiness zurückzog, arbeitete sie alleine mit ihrem Ehemann Bruce Robison an Duett-Projekten. Nun sitzt Robison als Produzent hinter den Regeln und überlässt Kelly das Ruder - auch als Songwriterin, denn Kelly schrieb sechs der zehn neuen Stücke alleine. Musikalisch bewegt sich das Album elegant zwischen diversen Country-Stilen, überrascht dann aber vor allen Dingen durch einige poppige, druckvolle Up-Tempo-Nummern, die man bei einem solchen Projekt eher weniger erwartet hätte. Interessanterweise ist das Ganze dabei auch keine melancholische Selbstbespiegelung geworden. Stattdessen spielt Kelly geschickt mit allen Spielarten des Country-Genres und überzeugt dann - wie gewohnt - als eine der verlässlichsten Stimmen der Alt-Country-Szene.