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Tonträger-Review
 
Fyfe Dangerfield - Fly Yellow Moon

Platte der Woche

KW 41/2010


Fyfe Dangerfield - Fly Yellow Moon
Vertigo/Universal
Format: CD

Als Fyfe Dangerfield mit seinerm musikalischen Gemischtwarenhandel namens Guillemots die Szene betrat, legte er zwar von Anfang an dieselbe inbrünstige Begeisterung für das eigene Tun an den Tag, wie er das auch auf diesem brillanten Solo-Debüt tut, er hatte jedoch ein Handicap - denn singen konnte er damals nicht. Stattdessen jaulte und grölte er sich durch sein Material wie ein trunkener Seemann. Zwischenzeitlich muss er allerdings heimlich geübt haben, denn bereits auf dem zweiten Guillemots-Album "Red" ging es schon sehr viel disziplinierter zu - zumindest, was den Vortrag betraf. Nun, auf "Fly Yellow Moon", hat der Mann aus Birmingham die volle Kontrolle über sein Tun und legt ein ausgeschlafenes Album mit klassischem Songwriter-Pop vor, auf dem sogar eine Billy Joel-Coverversion nicht fehl am Platze erscheint.

Mehr noch: Mit "She's More Than A Woman To Me" schlich sich Dangerfield über den Umweg von Fernsehauftritten und Werbespots in die Herzen der US-Amerikaner und wurde ergo in den USA mit offenen Armen aufgenommen - was sicherlich karrieretechnisch ein kluger Schachzug war (auch, wenn er den Song schlicht aufnahm, weil er ein bekennender Joel-Fan ist). Warum funktioniert das Album "Fly Yellow Moon", das in England schon seit Januar auf dem Markt ist, überhaupt so gut? Weil Dangerfield alle seine Songs bis in die letzten Winkel ihrer jeweiligen Möglichkeiten auslotet. Der Refrain des Titeltracks wird somit nicht einfach gesungen - er wird gelebt, das Orchester auf "Faster Than The Setting Sun" dröhnt mit voller Grandezza (auch auf einem Bonus-Remix von Bernard Butler) und auf Folksongs wie "Barricades" fährt Dangerfield alles auf das notwendige Mindestmaß zurück. Und wie gut die eigentlichen Songs sind, demonstrierte Dangerfield zuletzt live, indem er das Material alleine unterstützt von zwei Streicherinnen und einem Sampler präsentierte - ohne, dass da etwas verloren gegangen wäre.

Das Erstaunliche an diesem Werk ist eigentlich nur, dass alle 17 Titel innerhalb einer einzigen Woche eingespielt wurden. Und ganz en passant empfiehlt sich Dangerfield (der ja im Grunde nach wie vor ein eher ungestümer Indie-Head ist) als ernstzunehmende Konkurrenz für die Riege der romantischen Sonnyboys vom Kaliber James Blunt & Co. Besser kann man so etwas nicht machen!



-Ullrich Maurer-


Video: "She Needs Me"
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