Dass Carneb Brown in einem Vorort von Lissabon als Kind mosambikanischer Einwanderer aufwuchs und heute in Düsseldorf lebt, schlägt sich auf ihrem Album nicht wirklich nieder. Eher gibt da schon ihr Nachname einen Hinweis: Sie ist eine Anhängerin des Funk, und zwar genau jener organischen, schweißtreibenden Spielart, wie sie auch Altmeister James verkörperte - mit fetten Bläsersätzen, groovendem Bass, rollendem E-Piano und einer wilden Ryhtmusgruppe pflügt sie sich flächendeckend durch das Genre. Blues, New Orleans-Soul, eine Prise Pop-Feeling und gelegentlich afrikanisch anmutende Weltmusik-Sprengsel runden das Bild ab. Dass Carmen dabei röhrt und croont wie eine Weltmeisterin, braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden. Auch wenn man sich vorstellen kann, dass die neunköpfige Truppe live noch mal einen Zacken zulegt, überzeugt auch diese CD schon durch ihren greifbaren Sound und die positiven Vibes, die sie verströmt. Im Vergleich zu vielen - eher sterilen und konturlosen - Bemühungen von Bands aus unseren Breiten, mit dem Thema Funk zurechtzukommen, ist diese Scheibe geradezu eine Offenbarung.