Jemand, der es schafft, das immerhin sechste Album gleichzeitig so klingen zu lassen, als sei es das erste und noch dazu eines aus einer anderen Zeit - der muss entweder ganz ausgeschlafen sein, oder aber Musik schlicht aus den richtigen Gründen machen. Bei den Black Lips aus Atlanta scheint letzteres der Fall zu sein. Es gibt schepperenden Garagenrock mit starkem 60s Appeal, ein wenig Psychedelia und jeder Menge guter Pop-Melodien. Auf diesem Album taten sich die Black Lips aber mit dem angesagten Produzenten Mick Ronson zusammen, der u.a. Lily Allen und Amy Winehouse unter seinen Fittichen hatte - und der schaffte es dann, die Energie der Jungs adäquat einzufangen, das Retro-Feeling sorgsam zu konservieren, aber gleichzeitig dafür Sorge zu tragen, dass das Ganze auch irgendwie zeitgemäß klingt - so ist z.B. der Gesang verständlich und die gefürchtete Schnürsenkeligkeit (gerade der Rhythmusgruppe), die in diesem Genre üblicherweise problematisch ist, hält sich in Grenzen - blechern klingt das alles jedenfalls nicht. Die Punk-Vergangenheit der Band kommt jedenfalls bestenfalls noch durch die Spielfreude und kanalisierte Energie zum Vorschein. Die Kombination Black Lips / Mark Ronson ist also eine durchaus fruchtbare Zusammenarbeit geworden.