Auf ihrem Debütalbum startete das nicht untreffend betitelte holländische Quartett The Black Atlantic als klassisches, akustisch geprägtes Slowcore-Outfit mit düsterer Note. Gegenüber diesem Debüt stellt die nun vorliegende EP geradezu einen Quantensprung dar. Neben elektrischen Gitarren sind es vor allen Dingen Matthijs Herders Keyboards - und hier besonders ein antikes Mellotron -, die (neben Geert Van De Veldes charakteristischen Vocals) das Klangbild des neuen Materials bestimmen. Hinzu kommt eine Hinwendung zu komplexeren Strukturen, die zwar noch vom folkigen Urgedanken zehren, aber auch mit Psychedelia, kammermusikalischer Inszenierung und Prog-Ästhetik flirten. Da aber stets die Songs - und hier der Gesang - im Zentrum stehen, stellen alle diese Elemente nur Mittel zum Zweck dar und geraten nicht zum Selbstzweck. Und: Es gibt durchaus auch Lichtblicke im Treiben des schwarzen Wassers, denn die neuen Songs kommen mit einer gewissen Leichtigkeit daher - was angesichts der gewählten Gemengelage sogar eher erstaunlich, auf jeden Fall aber überraschend ist. Die Herren um Frontmann Geert van de Velde waren ob diese Entwicklung selbst so begeistert, dass sie lieber das undankbare EP-Format in Kauf nahmen als die anstehende Festivalsaison ohne das neue Material zu bestreiten.