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Boz Scaggs - Memphis

Boz Scaggs - Memphis
429/Sony Music
Format: CD

Boz Scaggs muss man der heutigen Musiklandschaft ja fast schon wieder erklären - denn er ist einer der letzten Dinosaurier der 70er, der nun nach zehn Jahren Winterschlaf musikalisch wieder auftaut. Als Schulfreund von Steve Miller begann er seine Karriere in dessen Band, bevor er sich für eine Solo-Karriere entschied, die ihn - unter anderem unter Mitwirkung der späteren Toto-Musiker - in den USA als soliden Mann in Sachen R'n'B, Blues und Memphis-Soul etablierte. Gelegentliche Hits (wie z.B. "Lido Shuffle" von 1977) sorgten für gelegentliches Aufhorchen - bei uns agierte Scaggs jedoch stets unter "ferner liefen". In den 80ern zog er sich erstmalig aus dem Business zurück und später kehrte er auch nur für Stippvisiten ins Rampenlicht zurück.

Das neue Werk - das sich nicht nur dem Titel nach dem Memphis-Soul widmet - könnte auch wieder eine solche sein. Scaggs klingt hier, als habe es die letzten 40 Jahre nicht gegeben und schuf eine Sammlung makelloser, altmodischer Memphis-Soul Tracks, in denen er besonders mit seiner samtweichen Gesangsstimme zu brillieren weiß und der aus altgedienten Memphis-Cracks (inkl. Spooner Oldham und den Memphis Horns) bestehenden Band viel Spielraum für instrumentelle Entfaltung bietet. Neben neuen Tracks gibt es auch Cover-Versionen - darunter "Corinna Corinna" und Steely Dans "Pearl Of The Quarter", die Scaggs als hoffnungslosen musikalischen Romantiker zeigen. Sicher - besonders hip ist das alles nicht - wer aber auf klassische 70s Sounds steht und mal etwas anderes als Roots-Rock oder Westcoast-Sounds hören möchte, ist hier zweifelsohne an der richtigen Adresse.



-Ullrich Maurer-



 
 
 

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