Black Submarine lassen keinen Zweifel daran, wer sie sind: Gleich der Opener - ein fast siebenminütiger, epischer psychedelischer Drone - kann als musikalische Visitenkarte herangezogen werden und macht deutlich, wes Geistes Kind Black Submarine sind: Eine inoffizielle Superband mit Mitgliedern von The Verve, Coldplay und Portishead, die sich - jenseits der Grenzen ihrer jeweiligen Mutterbands - auf einem kompromisslos abgefahrenen Level musikalisch selbst verwirklichen.
Nick McCabe und Sid Jones von The Verve taten sich mit dem klassisch ausgebildeten E-Geiger Davide Rossi zusammen, der zuvor z.B. String-Arrangements für Coldplay und eben Verve beisteuerte und fanden im Portishead-Drummer Mig Schillane und Vokalistin Amelia Tucker Gleichgesinnte, mit denen sie ihr Konzept einer aktuellen Version des Prog-Noise-Psychedelia-Pop inszenieren konnten. Musikalisch muss man sich das so vorstellen, wie einen düsteren Albtraum, in der die monumentale Wucht verhallter Grooves, mit Effekten überladene Gitarrenkasakaden mit der stets präsenten elektrischen Geige Rossis und den wechselnden Vocals von Amelia und Rossi zu gigantischen, pulsierenden Klangwolken verwoben werden. Dass Rossi schon mal mit Robert Fripp zusammen arbeitete, hört man heraus, denn passagenweise klingt die Sache wie eine (vielleicht versöhnliche) King Crimson-Klangwand - aus der sich gelegentlich aber sogar poppige Momente herausschälen und in der wuchtige, übersteuerte Drumbeats den Puls vorgeben. Feinsinnigkeit darf man indes - bis auf den gelegentlichen Einsatz von akustischen Gitarren - nicht wirklich suchen. Selbst simple Folkballaden wie "Move A Mountain" werden mit beatlesquen Psycho-.Streichern noch zu apokalyptischen Monumenten aufgeblasen. Insgesamt ist das mal die etwas andere Art mit dem Erbe des Brit Pop umzugehen.