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Suzanne Vega - Songs In Red & Gray

Suzanne Vega - Songs In Red & Gray
Interscope/Motor Music
Format: CD

"Ich habe mich nie wirklich als Musikerin gefühlt, eher als Dichterin", bekannte sich Suzanne Vega bereits vor Jahren. So veröffentlichte sie im Herbst 1998 "The Passionate Eye: The Collected Writing of Suzanne Vega", eine Geschichten- und Gedichtesammlung, die sie als scharfe Beobachterin der Welt zeigt, wie man es bisher nur aus ihren metaphorischen Songs kannte. Vom sparsam instrumentierten Singer/Songwriter Folk der Anfangsjahre hatte sich Vega auf ihren letzten beiden Alben "99.9 F" (1992) und "Nine Objects Of Desire" (1996) mehr und mehr zugunsten voluminöser Arrangements aus luftigem Folkrock, moderner Dance-Music, schrägen Jazzelementen und perkussiver Bossa Nova Rhythmen gelöst. Ideengeber dabei war Star-Produzent Mitchell Froom (Crowded House, Los Lobos, Elvis Costello), den die Sängerin 1995 heiratete.

Ein paar Jahre später, nach der Scheidung von Froom, steht Suzanne Vega mit Töchterchen Ruby und Gitarre wieder alleine da. Ein Zurück zu sich selbst und somit zum Contemporary Folk der 80er Jahre scheint einzig als Flucht nach vorne in Frage zu kommen. Damals im April 1987 veröffentlichte Suzanne Vega mit dem Zweitlingswerk "Solitute Standing" die vielleicht beste Platte ihrer Karriere und hatte mit "Luka" ihren bisher größten Hit. Doch wer ihren Werdegang all die Jahre über verfolgt hat, kennt sie als eine Frau der leisen Töne, die Erfolg nicht über Verkaufszahlen definiert. So verwundert es nicht, daß die 13 neuen Stücke auf "Songs In Red & Gray" trotz des Trennungsschmerzes nicht einem wutentbrannten "aus der eigenen Haut fahren" gleichen, sondern eher einem zögerlichen Sichherauswälzen aus dem fremd gewordenen Kokon. Bereits der erste Song "Penitent" schenkt dem Hörer alles was den Charme Suzanne Vegas ausmacht: Diese zarte, etwas brüchige Stimme, die sparsame Instrumentierung mit akustischer Gitarre, dezentem Schlagzeug und gelegentlichen Streicherparts sowie poetische Zeilen wie "I look for you in heathered moor / the desert, and the ocean floor / how low does one heart go. / Looking for your fingerprints / i find them in coincidence / and make my faith to grow." Wenig später in "Soap And Water" entledigt sie sich vom ganzen Scheidungsschmutz: "Slip me loose of this wedding band / Soap and water / Hang my heart on the line" und dreht schließlich in dem melodiösen Kleinod "Maggie May" den Spieß um: "And so a woman leaves a man / and so a world turns on it's end".

Nur einmal mischt die scheue Amerikanerin etwas zu hemdsärmelig Acoustic-Folk mit Electro-Pop ("Solitaire") und wirkt dabei recht verloren. Ansonsten ist die Vega ganz großartig und geht mit ihren "Songs In Red & Gray" richtig zu Herzen. Kopfhörermusik, nicht nur für verregnete Sonntagnachmittage.



-Christof Herrmann-



 
 
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