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Gov't Mule - Dark Side Of The Mule

Gov't Mule - Dark Side Of The Mule
Provogue/Mascot/Rough Trade
Format: Boxset

Die Feiertagskonzerte von Gov't Mule, bei denen traditionell mit Gästen auch Fremdmaterial gespielt wird, machen für Maultier-Fans sowieso jeden All- zum Festtag. Nun wurde endlich das im Orpheum Theatre in Boston mitgeschnitten Halloween-Konzert von 2008 veröffentlicht. Wie der Name ja bereits deutlich nahelegt, bieten die drei Sets neben einigen prächtigen Stücken aus dem eigenen Repertoire (z.B. "Bad Little Doggie" oder "Brand New Angel") und weiteren seltener gespielten Cover-Versionen (z.B. John McLaughlins "Eternity's Breath" oder Jerry Garcias "St. Stephen Jam" - beide DVD only) eben auch rund 90 Minuten maultierisierten Pink Floyd-Kanon.

Die Veröffentlichung im Dezember '14 war perfekt getimed - sie fällt einerseits mit dem Erscheinen des chartsbrechenden wohl allerletzten Pink Floyd-Albums "The Endless River" (Review auf GL.de) und andererseits mit dem 20-jährigen Gov't Mule-Dienstjubiläum zusammen.
Das Konzert war in vieler Hinsicht speziell: Zum einen war es, wie Warren Haynes selbst anmoderiert, erst der zweite Live-Auftritt von Jorgen Carlsson (bss) - und das noch mit kaum geprobtem Material! Zum anderen war es ihre erste Show mit Surround-Sound (den die gut klingende DVD aber nicht reproduziert) sowie mit voller Laser-Illumination - wobei als einziger Kritikpunkt überhaupt gesagt werden darf, dass diese merkwürdig wenig synchron ist und zwar vielleicht bei Floyd-Material erwartet wird, aber hier wenig zum Kunstgenuss beiträgt. Sehr zuträglich hingegen ist das hier natürlich unverzichtbare weibliche Trio für "Hintergrund"-Gesang (Sophia Ramos, Machan Taylor und Durga McBroom-Hudson - die beiden Letztgenannten haben mit Pink Floyd gearbeitet; vgl. vor allem Ihr voluminöses Leiden bei "The Great Gig In The Sky"), sowie Saxophonist Ron Holloway (u.a. Dizzie Gillespie, Susan Tedeschi, Warren Haynes Band).

"One Of These Days" ist der perfekte Eröffnungs-Song für diesen Teil, bei dem Danny Louis mit den Parts des soeben verstorbenen Rick Wright wohl das Konzert seines Lebens spielte, gefolgt vom semi-akustischen "Fearless". Für die ersten fünf Teile von "Shine On You Crazy Diamond" wechselt Warren zur Stratocaster (what else?) und das Saxophon kommt erstmals voll zum Tragen. "Have A Cigar" wird - achtbar! - von Matt Abts gesungen, dessen Schlagzeugarbeit auf "Time" über ein pures Cover hinaushebt. Überhaupt: Warren Haynes Soli bleiben harmonisch relativ nah an David Gilmours großen Vorlagen, bekommen aber neben seinem meist erdigeren Sound durch viele kleine Voicings und Verzierungen einen ganz eigenen Charakter. Für "Money" kommt eine besonders scharf klingende Telecaster an den Start. "Wish You Were Here" beendet den Floyd-Teil, nicht aber das Konzert, das mit "Blind Man In The Dark" inklusive einer Hendrix-Verbeugung (Gibson Firebird) großartig ausklingt.

Noch kurz zum Gebinde: Diese nicht nur für Mule- und Floyd-Fans rundum empfehlenswerte Live-Konserve ist als Doppel-LP sowie Einfach-CD erhältlich. In diesem Fall sollte man aber zur "Deluxe-Edition" greifen, da diese zum üblichen Preis einer CD das gesamte Konzert bestmöglich auf drei CDs und einer DVD dokumentiert.

PS: Die Serie wird Ende Januar fortgesetzt mit einem ebenfalls phantastischen, ganz anders gelagerten Doppeldecker "Sco-Mule", der aus zwei Shows besteht, die Mule gemeinsam mit John Scofield 1999 spielten. Aktuell sind Haynes & Co. übrigens wieder in den USA mit diesem gefeierten Jazz-Gitarristen auf Tour. Und für den März ist mit "Dub Side Of The Mule" wieder etwas völlig Neues angekündigt...



-Klaus Reckert-


"Money"
Full Set 1

 
 
 

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