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Tonträger-Review
 
Keston Cobblers Club - Wildfire

Platte der Woche

KW 24/2015


Keston Cobblers Club - Wildfire
Glitterhouse/Indigo
Format: CD

Als Live-Act eroberte die sympathische Schuhmacher-Truppe aus Keston mit ihrem lebensbejahenden, gut gelauntem Weird-Folk-Pop-Mix unsere Bühnen im Sturm - zunächst als Support Act, dann auf Festivals (u.a. beim Orange Blossom Festival von Glitterhouse, wo die Band dann auch gleich labeltechnisch aufgegabelt wurde), dann aber auch als Headliner. Was auf der Bühne prächtig funktionierte und immens unterhaltsam war - etwa das ständige Wechseln der Instrumente, der wechselseitige Gesang, die munter dahinplätschernden Stakkato-Rhythmen und unschuldigen Kinderlied-Melodien -, war auf dem bislang erhältlichen Tonträger "One, For Words" gewissermaßen ein Problem - einfach, weil sich ohne die physische Präsenz der Truppe die positiven, ja überschwänglichen Gute-Laune-Vibes einfach nicht so ohne weiteres auf des Hörers Gemüt transferieren wollten. Insofern ist die - durchaus konsequente und folgerichtige - Weiterentwicklung auf dem nun vorliegenden zweiten Album "Wildfire" durchaus zu begrüßen, denn hier machen Matt und Alice Lowe und ihre drei Mitstreiter einfach alles richtig und bügeln (ob bewusst oder unbewusst) alle Schwierigkeiten, die sich mit dem Medium Tonträger als solchem aufdrängen könnten, glatt.

Da sind zum einen die kunstvoll verwobenen Gesangsarrangements, mittels derer sich die Stimmen nicht nur Matts und Alices sondern aller Beteiligten miteinander zu einem vielschichtigen Ganzen verknüpfen. Dementsprechend elaboriert sind dann auch die ausgefeilten Arrangements zu sehen, die zwar im Prinzip immer noch mit denselben Bestandteilen hantieren als zuvor - diese dabei aber anders gewichten. So sind die Stücke nicht mehr ausschließlich von Matts Ukulele und Bethan Ecclestones munter pumpender Tuba getrieben und die auch bislang schon zu beobachtende Vielseitigkeit der verschiedenen eingesetzten Instrumente ist deutlich effektiver geraten und sorgt immer wieder für interessante Akzente. Vor allen Dingen aber - und das scheint das ausschlaggebende zu sein - sind die Tracks vom Dur ins Moll-Lager gewandelt - was den Tracks einfach eine größere Relevanz und Gewichtigkeit verleiht. Sogar der Gesang wirkt dann zuweilen verletzlicher und brüchiger als bislang. Und das schöne daran ist, dass auch dieses Material im Live-Kontext in der gewohnten Manier funktionieren wird. Mit "Wildfire" setzt sich der Keston Cobblers Club souverän an die Spitze der Weird-Folk-Bewegung.



-Ullrich Maurer-


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