Heutzutage anzutreten, die Welt des Power-Pop nach eigenem Gusto zu erkunden, braucht schon eine ordentliche Portion Chuzpe. Das norwegische Sextett Kid Astray kennt diesbezüglich aber keine Hemmungen und präsentiert den knackig groovenden New-Wave-Indie-Dance-Gitarrenpop dann auch mit jener Portion Enthusiasmus und Grandezza, die dann vergessen macht, dass es so etwas in dieser oder ähnlicher Form alles schon mal irgendwo gegeben hat.

Das Material der nun vorliegenden Debüt-CD wurde - nach Anfängen als Hobby-Coverband - innerhalb einer Woche geschrieben und eingespielt. Vielleicht gelingt den sechs Freunden gerade deshalb eine makellose Sammlung mitreißender, druckvoller Popsongs mit eingängigen Melodien und Refrains, griffigen Hooklines, pulsierenden Grooves, empathischem Gesang und einer Prise hymnischem Pomp. Das in Manchester und Liverpool eingespielte Material rankt sich dabei um den lebendigen Leadgesang von Benjamin Goertz, der sich gelegentlich von der bandeigenen Synthie-Keyboarderin Elizabeth Wu unterstützen lässt. Auch wenn sich die Tracks alle in einem ähnlichen Fahrwasser bewegen, entsteht so am Ende doch ein kurzweiliges, unterhaltsames Pop-Album.