Das war sicherlich eine gute Idee: Nachdem Adrian Utley - seines Zeichens Gitarrist bei Portishead, Produzent und Kurator von "All Tommorrows Parties" - Françoiz Breut zunächst für die 2012er Auflage des Festivals eingeladen hatte, bat diese nun im Gegenzug darum, dass Utley das neue Album von Françoiz & Band zu produzieren. Auch, wenn dabei nun keineswegs ein Portishead-Light-Werk oder eine reinrassige Pop-Scheibe herauskam, schaffte Utley es dennoch, der Französin das bislang geschlossenste und rundeste Klangbild ihrer bisherigen Laufbahn auf den Leib zu schneidern. Dabei blieben ihre Eigenarten - insbesondere das Spielen mit Strukturen, Zufällen und Phrasierungen und die grundsätzliche Offenheit für stilistische Spielereien durchaus erhalten. Nur klingt die Sache heutzutage weniger zerrissen und fragmentarisch als das zuweilen bislang der Fall war. Die Songs, die Françoiz zusammen mit ihrem Gitarristen Stéphane Daubersy zusammenzauberte, kommen nach wie vor inhaltlich eher traumwandlerisch daher - jedoch erscheint dies im Zusammenspiel mit der transparenten, greifbaren Produktion, die Françoiz Gesang ungewöhnlich konkret ins Zentrum des Geschehens stellt, eher unerheblich, denn konkreter hat Françoiz Breut musikalisch noch nie geklungen. Neben Indie-Chanson und -Rock-Elementen gibt es dieses Mal auch eine gewisse Hinwendung zur produktionstechnischen Moderne, einen Song auf Englisch und die rätselhafte Krautrock-Nummer "Morlocks und die Streunerin" - auf Deutsch -, bei der Françoiz die Stimme der Übersetzerin, Rebekka Endler, als Sprechgesang im Raume stehen lässt. Kurzum: Der Titel "Zoo" ist sicherlich nicht von ungefähr gewählt - gleichwohl sich hier deutlich mehr tummelt als bloß eine Schar von Tieren.