Charlotte Rezbach heißt die junge Dame, die sich als Musikerin lieber einfach Lotte nennt im richtigen Leben. Dass sie ihre musikalische Laufbahn quasi als Support-Act für Max Giesinger beginnen konnte, macht sich auch auf ihrem Debütalbum "Querfeldein" bemerkbar. Denn wie Max Giesinger auch, hat sich Lotte dem organischen Deutschpop mit einer ungekünstelten, direkten Ansprache mit humorvoller Auslegung - freilich ohne besondere Comedy-Aspekte - verschrieben. Das soll nicht heißen, dass sie Giesinger (oder irgendwelche anderen Deutschpop-Kolleg(inn)en) direkt emuliert, sondern nur, dass sie sich dieser Spielrichtung angeschlossen hat und somit in ihren Songs ihre Alltagsbeobachtungen ohne besondere Botschaften (oder gar Predigten), aber auf eine nachvollziehbare, persönliche Art in einem poppigen Umfeld an die Zuhörer bringt.

Musikalisch kommt die Sache dabei erfreulich lebhaft rüber. Das ist dann zwar keine Rockmusik im klassischen Sinn, geht aber über die zu erwartende, lamentierende Betroffenheits- und Selbstbespiegelungs-Melancholie, die in dieser Gemengelage oft zu finden ist, dann doch hinaus - freilich ohne auf der anderen Seite in die musikalische Belanglosigkeit abzudriften. Insgesamt ist Lotte und ihrem Produzenten Mic Schroeder da genau die richtige Balance gelungen - einzig auf die nervigen Stadienchöre hätte man in diesem Zusammenhang gerne verzichten können.