Wenn man heutzutage als Folk-Sänger reüssieren möchte, dann sollte es schon so etwas wie einen Masterplan geben, denn angesichts dessen, dass es ja auf diesem Sektor so ziemlich alles schon mal gegeben hat, ist es ja ganz schön schwierig, hier zu einer eigenen Note zu finden. Am besten funktioniert das wohl, wenn man das, was man zu sagen hat, auch meint. Und das ist bei dem jungen Londoner Will Varley ganz gewiss der Fall. Und zudem hat der Mann, der mit so unterschiedlichen Acts wie Frank Turner, Skinny Lister, Billy Bragg oder den Proclaimers auf den Bühnen stand, auch eine Agenda.

So legt er sein viertes Album als klassisches politisches Protestalbum aus. Das beinhaltet natürlich, dass er sich auf aktuelle Themen bezieht und somit ein betont zeitgemäßes Werk vorlegt. Dass er zudem eine autoritätsgebietende, sonore Stimme hat und musikalisch ansprechende Akkordfolgen zusammenzuschustern im Stande ist (übrigens ohne sich entweder auf typisch amerikanische oder gälische Tonfolgen festzulegen), hilft natürlich, die angestrebte Glaubwürdigkeit zu untermauern. Am Ende entstand so tatsächlich die kurzweiligste und mit Sicherheit relevanteste Folkscheibe der letzten Jahre. Punkt.