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Tonträger-Review
 
Laura Marling - Semper Femina

Platte der Woche

KW 10/2017


Laura Marling - Semper Femina
More Alarming/Rough Trade
Format: CD

Auf ihrer letzten, selbst produzierten Scheibe "Short Movie" überraschte Laura Marling mit einem musikalisch neuen Ansatz und überzeugte mit einem fast rockigen Sound und strukturell eher zurückhaltend aufgebauten Songs. Bei den darauf folgenden Live-Auftritten schien sie indes wieder in jenen Modus zurückgefallen zu sein, den sie bis dato angestrebt hatte und präsentierte überlange, um sich selbst zirkelnde Tracks mit einem eher meditativen Charakter. Zum Glück entschied sie sich auf der neuen Scheibe nun wieder einen anderen Weg einzuschlagen.

"Semper Femina" ist ein ambitioniertes Porträt der Frau. Nicht irgendeiner spezifischen, sondern aller Frauen - manchmal verallgemeinernd, manchmal mit Bezug auf Charaktere (wie z.B. die Psychoanalytikerin Lou Andras-Salome, die mit Lauras Lieblings-Poeten Rilke liiert war) und manchmal aus der eigenen Perspektive formuliert. "Semper Femina" heißt dabei "Immer Frau" und ist Teil eines Zitates eines Gedichtes von Vergil, das sich Laura dereinst aufs Bein tätowieren ließ. Musikalisch entdeckte Laura auf diesem Album nun wohl endgültig die Melodie als veritables Mittel, während sie zuvor eher an harmonischen, strukturellen und atmosphärischen Zusammenhängen interessiert schien. Das neue Album produzierte Laura nicht selbst, sondern wählte den Amerikaner Blake Mills, der so seine Problem hatte, die Engländerin Laura Marling richtig fassen zu können. Gerade aus dieser Reibung aber entstammt wohl die faszinierende Klangwelt von "Semper Femina". Da stehen Lauras Vocals extrem dreidimensional im Raum und werden von den Instrumenten - gerne auch mal zwei Bässe (remember "Walk On The Wild Side"?), den Gitarren natürlich oder lyrischen Streicherarrangements umschmeichelt - und zwar auf betont jazzige, leichtfüßige Weise. Letztlich ist es aber vor allen Dingen Lauras Hinwendung zu für sie sicherlich eher konventioneller Songstrukturen mit - durchaus komplexen, vielschichtigen und vertrackten, aber klar erkennbaren - Strophen, Refrains und Bridges, die am Ende den X-Faktor ausmachen und "Semper Femina" zu Lauras bislang stärkstem Werk werden lassen.



-Ullrich Maurer-


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Video: "Soothing"

 
 
 

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