Ach, herrjeh! Zugegebenermaßen sind Skandinavier ja zuweilen ein wenig wunderlich. Aber ein Projekt wie dieses Hater zu nennen, schießt dann doch etwas über das Ziel hinaus. Denn es geht hier weder um Speed-Metal noch Doom-Grindcore, sondern um eine recht lebendige Indie-Pop-Variante mit einem bemerkenswert konsequenten, rauen, druckvollen und greifbaren Sound-Design mit hohem Wiedererkennunswert. Einer Variante also, die schon alleine wegen der anheimelnden, fast lieblichen Mädchenstimme von Frontfrau Caroline Landahl so gar nichts Hassenswertes zu bieten hat. Das soll nicht heißen, dass der Sound des Quartetts selbst irgendwie lieblich zu nennen wäre - dafür kommt das alles zu erdig und kraftvoll rüber - aber es gibt eben auch keinen düster-dräuenden Rock-Overkill, wie der Projektname ja vermuten ließe.

Stattdessen gelingt es der Band, den Indie Sound auf eine sehr lebendige Weise nach ihrem Gusto zu entdecken und dabei nicht unbedingt etwas Neues, aber doch etwas ungemein Erfrischendes zu erschaffen. Insbesondere dann, wenn es Hater gelingt, die Songs auf hypnotischen Rock-Riffs oder angenehm ausbalancierten Melodiebögen aufzubauen - was dann auch erstaunlich zuverlässig passiert. Hinsichtlich dessen, dass es heutzutage (angesichts der sich stetig aufblähenden Musikhistorie) fast schon verwegen ist, sich an einem so etablierten Musikgenre zu versuchen, kommen Hater erstaunlich leichtfüßig und unbeschwert mit dieser Bürde zurecht und überzeugen auf der ganzen Linie.