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Tonträger-Review
 
Paramore - After Laughter

Paramore - After Laughter
Atlantic Records/Warner Music
Format: CD

Es gibt eine Szene im ersten "Beverly Hils Cop"-Film, in dem Axel Foley erstmals durch Los Angeles fährt und läuft und sich über all die lustigen Menschen amüsiert, er hält sich den Bauch, lacht und wir feiern ihn dafür bei feinster 80er Musik. Irgendwie kommen einem diese Bilder in den Kopf, wenn man sich das neue Paramore-Album anhört. Auch hier muss man grinsen, amüsiert man sich, schüttelt kichernd den Kopf. Aber eben leider nicht, weil Paramore hier so überragend musizieren, nicht, weil sie so super sind. Sondern weil auch sie, genau wie die bunten Menschen in Beverly Hills, irgendwie nicht so toll sind, wie sie sich vermutlich fühlen. Sondern weil sie so ein bisschen lächerlich sind.

"After Laughter" ist ziemlich lächerlich, ist überwiegend schlechter Pop zwischen Disco, 80er, Synthie, Radio und so einer Art fiesem hippen RnB. Gleich mal der Opener und erste Single "Hard Times" geht einem tierisch auf den Sack und manch einer wird sich fragen, was aus den Punkern von Paramore geworden ist, den wilden Paramore, deren Sängerin einst mit der Hardcore-Band Set Your Goals im winzigen Molotow in Hamburg spielte. Es gibt sie nicht mehr, mit runderneuerter Band macht Hayley Williams jetzt einen auf Gwen Stefani, auf Cyndi Lauper, auf Britney Spears. Oh mein Gott. Und dachte man, hoffte man, ja ging man einfach mal davon aus, dass die erste Single vielleicht, na ja, eine Ausnahme wäre, stellt man schnell fest: nö. Ob "Rose-Colored Boy" oder "Told You So", ob "Pool", "Fake Happy" oder "Idle Worship", das alles sind anbiedernd schlechte Songs, spiegelglatt und irgendwie - falsch, es klingt nicht nach Musik aus dem Herzen, sondern aus dem Kopf.

Hin und wieder aber tauchen dann plötzlich Songs auf, die wahnsinnig gut sind. "No Friend" kurz vor Schluss zum Beispiel, düster, monoton, dabei aber dezent verfrickelt und mächtig groovend, sehr zurückhaltend, es klingt nach Jam im Studio, nach Lust, nach Rock N Roll. "Caught In The Middle" überrascht mit leichten Reggae-Momenten und "Grudges" kommt nicht nur mit ein bisschen mehr Gitarren, sondern auch mit einem feinen Blondie-Touch, mit ein bisschen mehr Leidenschaft und einem wirklich feinen Refrain. Auch diese Songs sind reiner Pop, aber Pop kann eben auch gut sein, kann ehrlich und interessant sein. Nur ist er es auf diesem Album viel, viel, viel zu selten. Schade.



-Mathias Frank-


Video: "Hard Times"

 
 
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