Die Großbrüder Erol Sarp und Lukas Vogel setzen auf diesem zweiten Album den bereits auf dem Debütalbum "Dilate" begonnenen Prozess, Instrumentalmusik auf Basis klassischer und minimalmusikalischer Tugenden auf der einen Seite und ambientmäßigen elektronischen Effekten auf der anderen in Symbiose zusammenzuführen. Das Besondere hie wie da ist der Umstand, dass das alles lediglich mit einem präparierten Konzertflügel geschieht - aber nicht, wie bei Meister Hauschka, indem ein Haufen Spielzeug auf den Saiten platziert werden, sondern indem aufwendige mechanische Manipulationen mit externen Effekten und dem Klangkörper des Klavieres als Percussion-Bestandteil zu einer einzigartigen Einheit verschmolzen werden. Quasi erschufen die Grandbrothers auf diese Weise so etwas wie den ersten musikalischen Cyborg (denn neben dem Klavier sind ja auch die beiden Protagonisten als menschliches Element eingebunden). Nachdem das Konzept (auch technisch) verfestigt wurde, kann man sich auf dem zweiten Album nun der Komposition widmen - wodurch die Tracks im Stile des legendären Soundtracks für den Film, der erst noch gedreht werden will, angenehm eingängig in des Hörers Ohr schmeicheln.