Die Westküste Kanadas um Vancouver entwickelt sich in letzter Zeit offensichtlich zu einem Gebiet, in dem sich die Musiker auf die Suche nach eigenen Identitäten machen, nachdem es früher üblich war, auch dort in die USA zu schielen und sich den nahe liegenden Americana-Traditionen hinzugeben. Taylor Swindells und seine beiden Kollegen von der Tourist-Company haben sich als Mittel der Wahl den Space-Pop ausgesucht. Das meint in dem Fall eine Art von ambitioniertem New-Wave-Pop mit einem soliden Mix aus organischen und elektronischen Bestandteilen, der strukturell aber schon mal ganz gerne das Pop-Song-Format auf theatralisch ambitionierte Weise sprengt. Dieses Setting nutzen The Tourist Company dazu, auf diesem Album die Geschichte der Raumfahrt von "1957" über "Sputnik" bis zu "Mercury" und "Apollo" nachzuerzählen - freilich versehen mit einer philosophischen Übersicht, die die großen, universellen Themen als Überbau nutzt. Fast schon seltsam, dass dabei kein kopflastiges Kunstprodukt, sondern eine zugängliche, spielfreudige, mitreißende und - trotz des Konzeptes - sogar bodenständige Angelegenheit heraus gekommen ist.