Mit einer gehörigen Portion Selbstironie nannte der kanadische Musiker-Schrat Levi Cuss die beiden EPs, die er nach der Tour zu seinem letzten Album "Night Thief" in seinem Heimatort Red Deer in der kanadischen Provinz Alberta aufnahm, "gerade unterhalb des Radios" - ganz so, als würde Musik, wie jene, die er macht, im Radio gespielt. Nun, vielleicht ist das in Kanada so, aber in Europa - spezielle hier bei uns - ist das, was Cuss macht, ein Nischenprodukt für Leute, die ein wenig so aussehen, wie er selbst. Es gibt von US-amerikanischen Musiktugenden geprägten Folk-Rock - zwar mit durchaus poppigen und souligen Momenten und auch genresprengenden Grooves, die aber hauptsächlich den Formalismen des Genres verhaftet sind. Cuss macht seine Sache zweifelsohne gut und auch durchaus abwechslungsreich und für eine EP-Produktion bemerkenswert füllig und opulent angerichtet - aber neue oder jüngere oder weibliche Fans wird er mit der hier vertonten Männerschmerz-Softrock-Melange nicht wirklich erreichen können.