Unter dem eigenartigen Namen Sgrow präsentieren Vilde Nupen und Kristoffer Lislegaard aus Oslo auf dem nun vorliegenden Mini-Album eine Reihe von E-Pop-Songs, die in Guerilla-Taktik an vier verschiedenen Orten - Oslo, Toronto, Florenz und Døbrak - entstanden, ohne dass die "normale" Studio-Infrastruktur zur Verfügung gestanden hätte. (Das Sgrow Debütalbum "Terrors & Ecstasies" entstand 2015 auf konventionellem Weg.) Diese Taktik führte dazu, dass die Tracks auf gewisse Weise mit improvisatorischen Mitteln entstanden - was für eine Scheibe aus dem E-Pop-Sektor ja eher ungewöhnlich ist. Tatsächlich kommen die R'n'B-inspirierten Tracks, die stilistisch irgendwo zwischen Trip-Hop, Club und Ambient-Pop angerichtet sind, zuweilen recht wild und wüst daher (speziell, was die rhythmischen Eskapaden betrifft). Andererseits sind die Songs auch irgendwo wortreich und erzählerisch strukturiert, so dass am Ende ein recht kurzweiliger, psychedelischer Art-Pop-Mix dabei herauskommt, für den der Begriff "E-Pop" fast schon zu einschränkend wäre.