Im Sommer veröffentlichten sie ihr letztes reguläres Studioalbum "Better Day", im Herbst hätten sie eigentlich auf große Deutschland-Tournee kommen sollen, aber nach der Katastrophe des 11. September zog es die Band aus verständlichen Gründen vor, die Konzerte abzusagen. Und trotzdem kann man sich die Amerikaner live anhören, denn sozusagen als Trostpflaster veröffentlicht ihr Label jetzt dieses Album mit Radiosessions. Anders als der Labelkollege Todd Thibaud, der auf seinem zeitgleich veröffentlichten "HO*T-FM Session"-Album eigene Tracks und Coverversionen bunt durcheinanderwürfelt, gingen die Continental Drifters mit mehr Konzept an das Projekt heran: "Listen, Listen" - das übrigens nicht nur als Digi-Pak-CD, sondern auch als formschöne 10" erscheint - ist nämlich ein Tribute-Album, das ausschließlich aus Songs der Fairport-Convention-Masterminds Sandy Denny und Richard Thompson besteht. Die Namen dürften die meisten schon einmal gehört haben, aber immer noch zu wenige wissen, was für großartige Songschreiber sich dahinter verbergen.

Wenn man davon ausgeht, daß der sehr puristische keltische Folk-Einschlag der Originale verhindert, daß sich die nachwachsende Hörergeneration intensiver mit Fairport Convention beschäftigt, sollte "Listen, Listen", für das die Drifters übrigens auf charmante Weise das Cover der Fairport-LP "Liege & Lief" abkupfern, ein weitaus größeres Publikum erreichen können. Ohne die Atmosphäre der Originale zu verlieren, gelingt es den Drifters dennoch, die Songs - darunter Highlights wie "I Want To See The Bright Lights Tonight", "Listen, Listen" oder "You're Gonna Need Somebody" - geschickt auf ihre ureigene Art zu "amerikanisieren" und sie damit nicht mehr angestaubt, sondern zeitlos klingen zu lassen. Eine tolle Idee, großartig umgesetzt!