Dass in Ostwestfalen beheimatete Bands eine Vorliebe für seltsame Namen haben, dürfte spätestens seit Sharon Stoned oder den Speed Niggs bekannt sein - auch wenn die Namen seltsam waren, die Musik hingegen war auf jeden Fall jeden Ton wert. Getreu dieser Tradition gibt es jetzt "Unwind" von Tresco Peak, einer vierköpfigen Band aus Bielefeld. Frontmann Oliver Damatschek-Hahn alias Eudel (zuvor zu sehen/hören bei Dead Mould) hatte die Idee und den Namen Tresco Peak bereits vor knapp sechs Jahren im Kopf, hatte zunächst einige Solo-Akustik-Auftritte absolviert, bevor er dann 1999 die beiden Gitarristen Andreas Ziegler und Per Nyhus-Kühne, sowie Drummer Mario Waniek (Ex-Mustang Ford) zum kompletten Band-Line-Up heranholte und sich sehr viel Zeit mit dem Debütalbum ließ. Doch solch eine lange Wartezeit kann sich ja auch positiv auswirken - die Songs bekommen die Chance zu reifen. Glücklicherweise besitzt das Album keinen Compilation-Charakter, wie es bei anderen Debütalben oft der Fall ist, wenn die Band noch auf der Suche nach der eigenen Identität ist - auf "Unwind" passt stilmäßig alles zusammen, es gibt keine Brüche. Musikalisch orientieren sich die Herren am 80er Ami-Post-Rock, Mascis und Dando, viele Gitarren (mal laut, mal slidend, mal akustisch), viele Melodien, und vor allem eine sehr angenehme Stimme. Das alles klingt so entspannt wie es sich liest, hier wirkt nichts aufgesetzt, hier unterliegt nichts einem zwanghaften Kopierwahn, Tresco Peak besitzt definitiv eine eigene Marke. Man kann eigentlich gar nichts anderes mehr machen, als "Unwind" einzulegen, alles andere zu vergessen und einfach ein Stück wunderbare Musik zu genießen.