Wie kann man nur eine CD mit einem dermaßen nichts sagenden und informationsarmen Cover auf den Markt bringen? Jede Wette, dass alleine deswegen diese wundervolle und erstaunliche Scheibe zu einem Flop werden muss! (So in etwa wie "Anchor", das Debüt des Quartetts, von dem man hierzulande ziemlich genau gar nichts hörte). Und deshalb sei's auch gleich gesagt: Jeder, der auch nur ein wenig für Aimee Mann empfindet, sollte sich "Different Stars" unbedingt anhören. Denn Anna-Lynne Williams, die Sängerin und Frontfrau dieses Projektes, hat exakt das gleiche Timbre in der Stimme wie die namentlich bekannte Vorgängerin. Musikalisch freilich, geht es anders zu. Gitarrist Matt Brown webt sehr offene, atmosphärische und wenig strukturiert erscheinende Songs, die sich ein wenig bei der Americana-Ästhetik und ein wenig bei alternativen Slow-Core-Sounds bedienen. Rock machen aber andere: Trespassers Williams Stärke ist die Atmosphäre! So hilft es denn auch gar nix, wenn man weiß, dass sich mit "Vapour Trail" eine wunderschöne Cover Version von Ride auf dem Album befindet. Denn alles, was musikalisch hier etwa abgeht (oder auch gerade eben nicht - ein sparsames Piano ist manchmal eben mehr als eine komplette Band), hat nur den Zweck, Anna-Lynnes Gesang erstrahlen zu lassen, um den sich letztlich dann auch alles dreht. Was also etwa Atmosphäre, Emotion und unterschwelliges Selbstbewusstsein betrifft, so gehört "Different Stars" auf jeden Fall geradenwegs in jede ordentliche Bestenliste von Freunden schöner Stimmen. Und da gibt´s noch Wachstumspotential: Acht Fans hat die Band auf der diesbezüglichen Fan-Site bislang gelistet!