Nach "Impasse" ist dies die zweite Scheibe, auf der Richard Buckner sein neu gefundenes musikalisches Selbstverständnis zum Ausdruck bringt. Wieder gibt es eine coole Mischung aus Americana Folk und New Wave Ästhetik (meist durch flirrende Keyboard-Sounds kanalisiert), die gepaart mit Richards lakonischem Vortrag und dem trockenem, fast spröden Sound eine ganz eigene Mischung ergeben. Die neue Scheibe hat einen ganz faszinierenden Flow, der beim Zuhörer fast eine hypnotische Wirkung auslöst. Im direkten Vergleich zu "Impasse" scheint die neue Scheibe ein wenig mehr Druck und positive Energie zu verströmen - obwohl das alles sich natürlich im wesentlichen immer noch desolat anhört - oder, sagen wir mal, wie die unheildräuende Stimmung vor einem dicken Gewitter. "Weite" ist immer noch die Assoziation, die zu seinem raumgreifenden Ansatz am besten passt - dass Buckner nun in New York lebt, hört man wahrlich nicht heraus. Das passt natürlich zu seinen eher suburbanen Charakteren, die meist ein bloßer Spielball der Elemente sind. Zwar mag "Dents & Shells" nach "Impasse" keine richtige Offenbarung mehr sein, aber als Songwriter, der sich ständig weiterentwickelt und immer nach neuen Zwischentönen und Nuancen sucht, macht Buckner auch hier eine sehr gute Figur.